Beute, so ganz nebenbei

Ein Innenstadtfest in Gleisdorf. Wir hielten einen „Kultursalon“ ab, was bedeutete, einige Stunden neben der Durchzugsstraße zu hocken. „Krusche-Neulinge“ staunen noch, meine Leute wissen dagegen längst, daß ich auch mitten im Gespräch aufspringe, falls ein interessantes Fahrzeug daher kommt.

Der rasante Morgan Threewheeler

Das Fest sorgte für Kolonnenbildung, was meine Chancen vergrößerte, Kuriositäten passabel zu erwischen. Und so kam es natürlich; mehrfach. Die schlanke Rakete mit dem Hoheitszeichen der Royal Air Force brachte mich extrem zackig in Gang.

Erst bei Durchsicht der Fotos fiel mir auf, daß der Motor ein modernes Werkel ist. Auch gut. Ich hatte also keinen alten Morgan Threewheeler erwischt, sondern die Neudeutung von 2011. Solche Dreiradler waren ursprünglich gegenüber Automobilen steuerlich begünstigt. So ist es auch heute.

Der Morgan wird als Motorrad angemeldet. Bei zarten 500 Kilo reißt der große V2 mit seinen rund hundert PS natürlich heftig weg. Eine Rarität für betuchte Liebhaber. So kommen wir heute noch in’s Staunen, was die fast versunkene Welt der Cycle Cars, Rollermobile, Bubble Cars einst zu bieten hatte. (Freilich könnte sich kein handelsübliches Moped-Auto mit dieser Granate messen.)

Wie der Austin 7 in unsere Gegend durchschlug: BMW Dixi

Zum meiner Stadtfest-Beute gehörte übrigens auch ein BMW Dixi, vormals Dixi aus Eisenach, eine Festland-Variante des Austin 7. Das hat mit Puch insofern zu tun, als der Altmeister vor dem Ersten Weltkrieg eine Vertretung für Automobile von Dixi innehatte.

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]