Das phänomenale Dreirad

In den frühen Jahren des Kraftfahrzeugwesens war es übliche Betriebspraxis, bewährte Konzepte und Komponenten von erfolgreichen Entwicklern zu übernehmen. So wurzelt die Motorradgeschichte des Hauses Puch in einem motorisierten Dreirad, wie es 1897 von De Dion-Bouton etabliert worden war.

Unsere Post hat den Klassiker 1974 mit einer Briefmarke hervorgehoben

Es heißt, dies sei das erfolgreichste Kraftfahrzeug jener Ära gewesen. Das Konzept wurde erst nach der Jahrhundertwende von einspurigen Kreationen überholt. Das Puch’sche “Tricycle” war quasi der Vorläufer des zweirädrigen Motorradmodelles “A” (1903) und wurde von einen 250 ccm Einzylinder-Motor angetrieben.

Das Original von De Dion-Bouton konnte mit unterschiedlich starken Motoren ausgestattet werden. Zahlreiche Lizenznehmer bauten diese flotte Maschine nach. Die österreichische Post hat jenen frühen Meilenstein heimischer Kraftfahrzeuggeschichte mit einer Sondermarke herausgestrichen.

Diese Karikatur aus dem Jahr 1900 illustriert den erheblichen Eindruck, welcher vom motorisierten Tricycle ausging

Im Herbst 1899 war die Firma “Johann Puch — Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks-Aktiengesellschaft” amtlich geworden. Aus dem Jahr davor stammt ein Zweizylinder-Boxer, der — wie das Dreirad von Puch — in keinem Exemplar erhalten geblieben ist. Wir wissen davon aus der Zeitung.

Auch das erste Automobilchen, die Voiturette von 1900, ist uns nur aus einer Abbildung und aus der Presse bekannt. Das Unikat, mit dem der Grazer Schloßberg befahren worden war, gilt als verschollen.

Immerhin können Sie sich hier einen kleinen Eindruck verschaffen, wass Ende des 19. Jahrhunderts gerade erst möglich gewesen ist. Altmeister Puch brauchte nur weniges Jahre, um auf internationalem Niveau mitzumischen.

— [Fahrzeuge] —

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]