Die spröde Zahl 17

Runde Zahlen helfen bei der Orientierung in der Zeit. Sie liefern aber auch manchmal einen Anlaß zum Feiern. Das dient der Geselligkeit und nützt einem, die getane Arbeit überschaubar zu machen.

Ein Grund zu feiern: Das Pucherl ist 60

Ein Grund zu feiern: Das Pucherl ist 60


Die spröde 17 liefert heuer eine feine Liste runder Zahlen mit einer besonderen Gewichtung in der Steyr-Daimler-Puch-Historie. Angelpunkt der Jubiläen ist dabei natürlich jenes zu „60 Jahre Steyr-Puch 500“, das wir im kommenden September feiern.

In dessen Hintergrund stehen: 75 Jahre Puchwerk Graz-Thondorf. In jüngerer Vergangenheit darf in eigener Sache gefeiert werden: 15 Jahre Verein Johann Puch Museum Graz.

Dazu muß allerdings auch ein Termin genannt werden, an den sich Puchianer nur ungern erinnern: 30 Jahre Ende der Fahrrad- und Mopedproduktion in Graz, Verkauf des Zweirad-Sektors nach Italien.

Da schauen wir lieber gleich nach 1947 zurück: 70 Jahre Auslieferung des Traktor Steyr 180. Das ist die Stupsnase, der dann ein österreichischer Meilenstein folgte, der legendäre „Fünfzehner“, amtlich: Steyr 80.

Man möchte es nicht glauben, aber genau 30 Jahre davor, 1917, baute der amerikanische Ford-Konzern im irischen Cork ein Traktorenwerk, das erst einmal die britischen Inseln, aber schließlich Europa mit einem erschwinglichen Kompakttraktor versorgen sollte. Den Fordson Model F.

Ortner-Puch: Hat quasi schon ein Mascherl um...

Ortner-Puch: Hat quasi schon ein Mascherl um…

Dieses Model F war in seiner speziellen Bauweise eine wichtige Inspiration für die Steyr-Traktoren. Kenner Ferdinand M. Lanner (Zuckerfarbrik), übrigens ein direkter Nachfahre des legendären Rennfahrers Ferdinand Lanner, faßt es knapp zusammen:

„Traktoren werden bis heute nach dem Fordson-Prinzip gebaut. Kein Chassis, Motor-Getriebe-Differential-Hinterachse als ein zusammengebauter, tragender Block. Sitz obendrauf und Vorderachse vorne dran.“

Weil man in keinem Lager und in keiner Fabrik darauf verzichten möchte, sei auch erwähnt, 2017 steht für 100 Jahre Gabelstapler, den wir aus den USA erhalten haben. Der „Tructractor“ (1917) von Eugene Clark gilt als wegweisende Konstruktion. Die Firma Clark selbst hat übrigens 1997 die einmillionste Einheit ihrer Gabelstapler gebaut, also vor runden 20 Jahren, aber das wird wohl andernorts gefeiert.

Blicken wir noch kurz weiter in das vorige Jahrhundert zurück. Vor 90 Jahren begann Clärenore Stinnes, Tochter eines Stahlbarons und versierte Rennfahrerin, die überhaupt erste Autofernfahrt rund um die Welt. Diese strapaziöse Tour ging über zwei Jahre, wovon ein wunderbare Reisebericht erhalten ist. Außerdem gibt es originale Filmaufnahmen, von denen Sie einige auf Youtube finden können.

Ferner sind heuer 200 Jahre Fahrradgeschichte zu beachten, denn der Forstbeamte und Tüftler Karl von Drais hat sein Laufrad (Draisine) im Jahr 1817 in Mannheim vorgeführt. Ab da ging es in wenigen Jahrzehnten über das Tretkurbelrad zum Hochrad, von da in Richtung Niederrad (Safety). Das ist jene Konstruktion, welche in der Fahrradwelt heute noch dominiert, nachdem der wackelige Kreuzrahmen vom stabilen Diamantrahmen abgelöst wurde.

— [Das Jubiläum] —

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]