Zwei kommenden Ereignisse schaffen in der gesamten Steiermark Unruhe. Die Verwaltungsreform mit den anstehenden Gemeindezusammenlegungen und das Doppelbudget 2013/14, bei dem enorm gespart werden muß, um den Maastricht-Kriterien gerecht zu werden.
Das sorgt auch in Graz für Diskussionen: „Zankapfel Fusion: Die Umlandgemeinden, die im September zu Gesprächen zu Gemeinde-Fusionen geladen sind, wollen nicht zur ‚Vorortsteppe von Graz’ werden.“ [Quelle: Kleine Zeitung]
Zu diesem Beitrag hat Autor Robert Engele, ein versierter Chronist, in seinem kleinen Kommentar vom Graz des späten 19. Jahrhunderts erzählt, um schließlich in die 1930er-Jahre zu führen: „Ganz typisch war die Reaktion der selbstständigen Gemeinde Liebenau, als sie 1930 zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde: Liebenau sei schuldenfrei und wolle keinen Anteil an der Grazer Schuldenlast.“ [Quelle]
Engele weiter: „1942 wurde die Stadt im Südosten noch um Neudorf und Thondorf erweitert: 13 ehemals selbstständige Gemeinden hatten zu bestehen aufgehört.“ Liebenau und Thondorf sind klingende Namen, wenn man die Geschichte der Steyr-Daimler-Puch AG erzählt. Der Bezirk Puntigam ist von diesen industriellen Entwicklungen historisch auch berührt, darüber wäre später noch zu reden, wenn man etwa den Spuren des steirischen Radsportes nachgeht.
Karl A. Kubitzky und Astrid M. Wentner erwähnen in ihrem Buch über Grazer Straßennamen: „Um 1620 wechselte der Namen Vatersdorf in Liebenau.“ Das bezieht sich auf die Vorstellung einer „lieblichen Au“. Puntigam ist ein steirischer Familienname. Thondorf leitet sich vom althochdeutschen „tanna“ ab, was die Tanne meint.