Ich bin heute kein leidenschaftlicher Autofahrer mehr. Der Alltagsverkehr erscheint mir höchst unerfreulich. Das nervt alles. Aber mit außergewöhnlichen Fahrzeugen bin ich gerne unterwegs. Und obwohl die traditionelle Kerl-Nummer vorgibt, daß man selbst ein verflixter Pilot sei, womöglich ein wilder Hund, hat sich in mir ein extrem begabter Beifahrer herauskristallisiert.
Ja, ich sitze sehr gerne daneben oder hinten. Als ich in Sachen Puch das letzte Mal höchst vergnügt, aber sehr bald mit blauen Flecken, daneben hockte, saß der Routinier und Rallye-Champion Heribert Dietrich am Steuer des G-Wagens. Er ließ mich staunen, wie heftig man diesen Brocken durch die Gegend schmeißen kann, ohne dabei sein Leben zu verlieren. Siehe dazu „Staub fressen für Fortgeschrittene“: [link]
Der erste Gedenktag hat mir auch ein Puch G-Erlebins eingebracht, allerdings ein wesentlich ruhigeres. Gerald Rathkolb gab den Chauffeur und ich machte mich entspannt auf dem Rücksitz breit, konnte von da aus den Konvoi beobachten und nach Laune fotografieren.
Allerdings in einem besonderen Fahrzeug. Es ist der vermutlich ältestes überhaupt noch lauffähige Puch G. Ein 230er. Eine Sonderanfertigung für das Militär, zu Demonstrationszwecken von einem frühen Serienmodell abgeleitet. Dieser G hat seitlich Steckscheiben und so massiv gearbeitete Türen, daß man sie als Hochstand verwenden kann, um einen guten Überblick zu bekommen.
— [Dokumentation] —