Wir haben in der historischen Halle einen Abschnitt, den könnte man „den südlichen Kiesplatz“ nennen; oder „die Jahrhundertfläche“. Es ist der Teil des Museums, in dem das Kulturreferat nun mit der „laufenden Erzählung“ einer schillernden Geschichte beginnt.

Dieser Teil des Museums wird zur Bühne einer Erzählung in Sachen Mobilitätsgeschichte

Mit „laufende Erzählung“ ist ein wachsendes Teilkonzept des Museums gemeint, das eine Abfolge von kleinen Sonderausstellungen bringen wird. Mit „Jahrhundertfläche“ ist der Zeitraum berührt, in dem sich einerseits die komplexe Werksgeschichte ereignet hat, andrerseits Mobilitätsgeschichte ganz generell, die zwar im 19. Jahrhundert wichtige Startphasen hatte, deren gut überblickbares Hauptereignis aber das 20. Jahrhundert gewesen ist, dessen zweite Hälfte die Ära der Massenmotorisierung war.

Graz ist heute noch der Ausgangspunkt von weltweit gefragtem Know how im Automobilbau. Das wird gegenwärtig von Magna Steyr repräsentiert, worin die Steyr-Daimler-Puch AG aufgegangen ist. Diese hat wiederum zu Beginn des 20. Jahrhundert ihre Wurzeln in drei Pionierbetrieben der Automobilgeschichte: Steyr, Austro-Daimler und Puch.

Beachten Sie die Masten und die Dachkinstruktion! Das ist die Halle, in der wir uns heute befinden, hier gerade als „Winterlager“ für Motorräder genutzt.

In diesem wechselvollen Teil der Entwicklungen liegen ferner historische Querverbindungen zu Laurin & Klement, zu Tatra, einst bedeutende Autoproduzenten Europas, die heute etwas in Vergessenheit geraten sind.

Wir leben inzweischen eine Massenkultur, die wir uns ohne individuelle Mobilität, gestützt auf Kraftfahrzeuge, noch gar nicht vorstellen können. Dabei ändern sich die Rahmenbedingungen dafür längst radikal und wir gehen in Umbrüche dieser gesichert scheinenden Situation hinein.

Hier soll der Blick auf die Historie helfen, die momentan so radikalen Veränderungsschübe in der Weltwirtschaft und im Verkehrswesen besser zu verstehen.