Mobilitätsgeschichte, Gegenwart und Zukunft

Das Jubiläumsjahr neigt sich seinem Ende zu. Es ist heuer der 150. Geburtstag von Johann Puch zu feiern gewesen. Die österreichische Post hat das mit einer Sondermarke gewürdigt, welche im Museum präsentiert wurde. Wir sind zu all dem heuer in die letzte aus Puchs Zeit erhaltene Halle des historischen „Einser-Werkes“ gezogen.

Musuemsleiter Karlheinz Rathkolb bei der Projektbesprechung "Mobilitätsgeschichte" (Vor ihm das Holzmodell des verschollenen Prototypen U3)

Dieser Umzug und die Jubiläumssituation haben 2012 alle uns verfügbaren Arbeitskräfte weitgehend gebunden. Doch nun laufen längst die Planungsarbeiten für das kommende Jahr und wir haben ja den Ansatz eines hauseigenen „Kulturreferates“, von dem ganz neue Impulse ausgehen sollen.

Kleiner Einschub: Unser Konferenzraum ist jetzt auch betriebsbereit und steht zur Verfügung.

Zu all dem gehört auch ein spezielles Vorhaben im Zusammenhang mit dem großen Thema „Mobilitätsgeschichte“. Es betrifft genau diese „Ära Puch“, nämlich die letzten rund 150 Jahre. In eben dieser Zeitspanne kamen die Hochräder zu erster Verbreitung, setzten sich danach die Niederräder („Safeties“) durch, begann die Motorisierung von Fahrzeugen.

Das Leben von Johann Puch endete in einer Zeit, da sich das Automobil gerade unter wohlhabenden Leuten etabliert hatte, doch es dauerte noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg, um die Massenmotorisierung, die wir kennen, durchzusetzen.

Das hat alle Lebensbereiche der Menschen durchdrungen.

Von all dem handeln die Exponate in unserem Museum. Sie zeigen nicht nur die historische Ereigniskette bis in die Gegenwart. Wir haben auch Ausstellungsstücke, in denen sich schon eine mögliche Zukunft der individuellen Mobilität abzeichnet. Das ist nun der Zusammenhang, in dem wir gerade ein größeres kulturelles Projekt planen.

Ein KLassiker als Dienstfahrzeug der "S-Tec" in Albersdorf

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Mobilität sollen in dieser gemeinsamen Anstrengung sehr verschiedener Institutionen für ein interessiertes Laienpublikum faßbar und überschaubar werden.

Den Auftakt dazu bietet das „Kuratorium für triviale Mythen“, welches in der Kooperation der Kulturplattform „kunst ost“ und des „kultur.at: verein für medienkultur“ entstand. Daraus ergeben sich zwei interessante Querverbindungen.

Die eine besteht hin zu einer steirischen LEADER-Region. (LEADER ist ein Förderprogramm der EU.) In der oststeirischen „Energieregion Weiz-Gleisdorf“ ist Iris Absenger-Helmli als Geschäftsführerin des Regionalverbandes tätig.

+) LEADER 2007-2013: [link]
+) EU-LEADER KULTUR: [link]

Absenger-Helmlis „LEADER-Aktionsgruppe: Regionalentwicklung“ enthält auch eine „Fokusgruppe Mobilität“, die ihrerseits mit einem anderen EU-Projekt verbunden ist: „smart cities“. Das Projekt trägt den Titel „iENERGY Weiz-Gleisdorf“.

+) iENERGY Weiz-Gleisdorf 2.0 – the power of a vision! [link]

In der genannten Region (zwischen Gleisdorf und Weiz) ist die „Mobilitätsbranche“ sehr präsent. Autmobilerzeugung, Verkauf und Wartung, Zubehörindustrie, Frächter, Reiseunternehmen und, wie Insider sagen, „mehr Pickerl-Prüfstellen als Kaffeehäuser“, plus das ARBÖ-Fahrtechnikzentrum [link] in Ludersdorf.

Das ARBÖ Fahrtechnikzentrum Ludersdorf

Außerdem hat die Oststeiermark eine sehr aktive Schrauber- und Sammlerszene, in deren Besitz zum Beispiel das älteste erhaltene Grazer Automobil, der „Abl Phönix“, zu finden ist.

Wenn wir nun nach der ZUKUNFT individueller Mobilität fragen, sollten wir die VERGANGENHEIT kennen und die GEGENWART stichhaltig beschreiben können.

Das zu tun haben sich „kunst ost“ und das Johann Puch-Museum nun vorgenommen, um dabei die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zu suchen und so einen Prozeß in Gang zu setzen, an dem sich auch die sachlich relevanten Unternehmen beteiligen können.

Dazu haben wir uns gestern die Ärmel aufgestrickt. Wir verfügen ja in unserer Arbeit an der Geschichte der steirischen und österreichischen Fahrzeugindustrie auch über entprechende Kontakte zu einigen maßgeblichen Betrieben, die Gegenwart und Zukunft dieses Metiers repräsentieren.

Daraus können sich Aktivitäten entwickeln, bei denen eventuell auch ein Teil der Club-Szene andpcken wird. Wenn es erste Ergebnisse gibt, die sich an ein Publikum wenden, erfahren Sie es hier.

About sekretaer

Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]