Puch Highriser

Im Grazer Puchwerk wurden über Jahrzehnte so hochwertige Fahrräder gebaut, daß das alles natürlich sehr ernst und seriös wirkt. Robust für den Alltag, erfolgreich im Rennsport, Eleganz durfte auch sein. Und verrückt?

Puch Highriser auf historischem Grund

Ich bin ein Kind jener Zeit, in der allgemeines Gedeihen auch wunderbar über die Stränge schlug. Da gab es dann Momente, über die man sagen könnte: Puch goes Pop. Pop wurde zur bedeutenden Massenkultur und „poppig“ galt als Eigenschaft, die sich seriöse Leute lieber nicht nachsagen ließen.

Zu dieser Popkultur gehören die „Highriser“, auch „Bonanza-Räder“ genannt. Sie waren in der Bauart von der Motorrad-Subkultur Amerikas geprägt, zeigen Elemente der „Chopper“. Es gab in Amerika aber auch längst davor schon Fahrradmoden, die solche Linienführungen vorgaben. Heute sind solche Fahrräder als „Cruiser“ wieder präsent.

Der Begriff ergab sich einfach aus der niederen bauart mit auffallend hochstrebendem Lenker und steiler Rückenlehne („Sissy Bar“) bei einer ausladenden Sitzbank, die in der Form ebenso aus dem Chopper-Genre stammt.

Der Grazer René Walter widmet sich dieser fröhlichen Nische, der Welt der Highriser, mit Vergnügen und Ausdauer. Dazu gibt es auch eine eigene Website und eine Präsenz auf Facebook.

Warum ich davon nun erzähle, liegt in den feinen Fotos begründet, die mir Walter eben geschickt hat. Er führte einige seiner Sammelstücke an den Ursprungsort, auf den Boden des Einser-Werkes.

Die wunderbaren Highrighser, in jedem Aspekt noble Distanz zur Vernunft

So kann ich hier quietschgelbe Puch Dreigang-Highriser aus dem Jahr 1973 zeigen. Man ahnt, wie jemand meines Alters, ich bin Jahrgang 56, in den Bubentagen mit so einer Granate zwischen den etwas trüben Zuständen im Gemeindebau Furore gemacht hätte, wenn das Geld ausreichend gewesen wäre, um bei „Klement“ oder „Sioux“ sowas kaufen zu können.

+) René Walters Highriser-Website: [link]

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]