Das Moped löste nach dem Zweiten Weltkrieg eine soziale Revolution aus, eröffnete der individuellen Mobilität völlig neue Dimensionen. Endlich brauchte man keinen Führerschein mehr, um ein Kraftfahrzeug benutzen zu dürfen.

Wird bei Mythos Puch III in Albersdorf gezeigt: Das goldene Maxi mit der Nummer 3.000.000 (Drei Millionen)
Die Strampelei auf dem Fahrrad wurde von nächsten Möglichkeiten abgelöst. Eine so fulminante Konstruktion wie die „Stangl-Puch“, das „Postler-Moped“, kam 1954 als Puch MS 50 auf den Markt, wurde bis in die 1980er gebaut, läuft bis in die Gegenwart.
Mit diesem zarten und preiswerten „Fuchzgerl“ ließ sich sogar die Welt umrunden. Das Puch Maxi ist die Enkelin der „Stangl-Puch“ und gehört noch heute ganz alltäglich zu unserem Straßenbild, obwohl schon sehr lange kein Maxi mehr produziert wird.
Das Puch-Moped schlechthin ist also gleichermaßen Industriedenkmal und auch ein Meilenstein unserer Sozialgeschichte. Die historische Steyr-Daimler-Puch AG wirkt als österreichischer „Gedächtnisort“ von „langlebiger nationaler Faszination“ und galt schon vor 1945 als „österreichischer Mythos“ (André Pfoertner).
Die Produkte dieses wohl prominentesten österreichischen Mischkonzerns sind zum Teil Folklore geworden. Sie erweisen sich als Medien einer „Volkskultur in der technischen Welt“.
Das Johann Puch Museum Graz ist diesem großen Thema gewidmet und beleuchtet das Genre Moped am 25. September 2016 ganz besonders. Einerseits vor Ort, in Graz, in der letzten authentischen Halle aus den Tagen von Altmeister Johann Puch. Andrerseits in der Region, genauer, in der Oststeiermark.
In einem Beitrag zu Mythos Puch III in Albersdorf-Prebuch ist unter anderem das vergoldete Jubiläums-Maxi zu sehen, das die dritte Million in Graz erzeugter Mopeds rund machte. Außerdem wird eine Puch Styriette gezeigt, die historische Vorläuferin dieser Moped-Legenden.
Dazu sind erstmals seit Ende der Puch Mopedproduktion künstlerisch anspruchsvolle Puch-Grafiken verfügbar. Graphic Novelist Chris Scheuer ist ein international renommierter Comic-Zeichner. Er hat die kulturellen Aspekte der Moped-Geschichte aufgegriffen und acht Blätter geschaffen, die nun erstmals veröffentlicht werden.