Eine neue Ausgabe ist da. Die Kolleginnen in der Redaktion von „The Daily Rust“ zeigen auch, daß der Enthusiasmus für klassische Fahrzeuge kein aggressiver Marken-Fetischismus sein muß, in dem andere Produkte abgewertet werden.
The Daily Rust
Kleinigkeiten
Vom „Kuratorium für triviale Mythen“ gibt es zwei Bildpostkarten zu unseren Themen. Sie erhalten diese Karten im Museum kostenlos.
Die eine Karte zeigt ein oststeirisches Fundstück, einen grob von Hand geschnitzten „Puch Roadster“, ein verwegenes Cabrio auf einem Dach.
Tischlein deck dich!
Und weiter im Adventkalender… Denn da ergibt sich zufällig ein Schnittpunkt, der sich sogar im Museum festmachen läßt. Vorweg, wir dürfen ja neidlos feststellen, daß der Mini von Alec Issigonis eine neue Ära der Automobilkonstruktion eingeläutet hat.
Schneiden, Formen, Kleben
Ohne Advent geht da gar nichts! Jetzt sind mit Kerzen einmal NICHT Zündkerzen gemeint. Ich alter Gaul mit meinem Selbstverständnis von einiger Abgeklärtheit werde doch manche kindliche Motive nicht los und hänge vergnügt daran. Der Duft von Tannenzweigen, der markante Geruch rauchender Dochte, wenn Kerzen verlöschen und… Bastelarbeiten!
Kommunikation und Kooperation
Um einen lebhaften Betrieb zu gewährleisten, sind viele Ideen und Handgriffe nötig. Außerdem ist es mit alten Fahrzeugen wie mit alten Geigen. Wenn sie nur deponiert werden, gehen sie kaputt. Doch um sie am Laufen zu halten, sind Know how, Schmiermittel, Treibstoff, Ersatzteile und Engagement nötig.
Auswärts: Mini trifft Puch trifft Fiat
Manche Menschen machen Fahrzeug-Marken zum Glaubensgegenstand. Das ist kurios und recht verbreitet. Davon sind nicht nut manche Motorräder und lackierte Kampfhunde am Wörthersee betroffen. Auch unter jungen Traktoristen kann man ins Staunen kommen, wenn im Lager von Fendt, John Deere, Steyr und anderen Feindbilder gezeichnet werden.
Die lebhaften Kleinen
Dieses Wochenende lautet das Motto für Enthusiasten: „Mini meets Puch | Fiat“. Mehrere Clubs haben sich verständigt: „Das Little-Oldies-Meeting, versteht sich quasi als ein ‚Come Together-Happening’ für die Liebhaber der klassischen Klein- und Kleinstwägen, unabhängig ihres Produktionslandes.“
Ein Denkmal für kühle Sommergetränke
Ich habe in mehreren Debatten das Pucherl ein „Auto des Übergangs“ genannt. Das kuriose an diesem Fahrzeug, es ist bei uns das erste „richtige Auto“, welches sich breitere Bevölkerungskreise leisten konnten. Es ist aber auch das letzte seiner Art, den kantigen 126er eingerechnet, welches in diesem Layout Furore gemacht hat.
Die selbsttragende Karosserie mit Heckmotor verebbte. Der Mini setzte sich mit seiner Konzeption von Issigonis durch, da war der Motor bekanntermaßen vorne untergebracht.
Beide Fahrzeuge dürfen als bedeutende Ingenieursleistungen gelten, auch als grandiose Bewältigung des Raumes. Das läßt sich allerdings nur auf das österreichische Pucherl anwenden; es wird ein Rätsel der Geschichte bleiben, warum der italienische Nuova 500, ein Zweisitzer, die steirische Lösung nie abbekommen hat.
Dem Mini ist ein elektronisches Schraubermagazin gewidmet: „The Daily Rust“. Doris Zanotti, eine der leitenden Redakteurinnen, hat nicht nur stets ein Auge auf die Felder anderer Kleinwagen und so auch das Pucherl laufend im Fokus. Sie hat uns nun eine besondere Überraschung bereitet.
Das „Denkmal“ in der Grazer Puchstraße, zugleich ein Wegweiser zum Museum, wurde das Modell für eine originelle Dekoration von Sommergetränken in hohen Gläsern. Mit dem Ausschneidebogen von „The Daily Rust“ läßt sich das „Denkmal-Pucherl“ nachbauen.
Danke, Doris! Diese Überraschung ist sehr gelungen!
Tip: Rost bröselt, Blätter rauschen
Es gibt Marken-Fanatiker, die müssen alles runtermachen, was sonst noch rund um ihre bevorzugte Fahrzeugmarke existiert, damit sie sich auf oder in ihrem Teil ausreichend erhaben fühlen können. Und es gibt Fans, die freuen sich an der Vielfalt, die schätzen, was auch anderen gelingt und die unterhalten sich gerne mit jenen, die einen weiteren Horizont lieber haben als einen engeren.
Mit genau diesem weiteren Horizont und viel Spaß an ihren Themen fielen mir die Leute von „The Daily Rust“ auf; im Kern eine verschworene Mini-Community, aber mit freundlichem Blick über die Tellerränder hinaus. Daher kommt in ihrem Radar natürlich auch so manches Pucherl vor, mehr noch, sie bieten etwa einen bunten Bastelbogen nach einem real existierenden Rennfahrzeug an: Steyr-Puch 650 TR, Histo Racing Deutsch: [link]
„Die freie Schrauberzeitschrift The Daily Rust“ ist das, was man früher ein „Fanzine“ nannte, ein „Fan-Magazin“. Dank Internet plus PDF muß man für eine Basisversion nicht mehr endlos um Geld rennen, damit eine komplette Auflage in Druck gegeben werden kann, sondern bietet einfach die Dateien online an. Wer möchte, kann es sich in verschiedenen Qualitätsversionen selbst zu Papier bringen.
Warum ich das erzähle? Weil gerade die neue Ausgabe (Nr. 17/12) in Arbeit ist. Und die wird einen kleinen Schwerpunkt zum Thema Kleinwagen/Puch haben. Schauen Sie also demnächst nach, was sich da finden läßt: [link]