Tankstellengeschichte

Da hat nun diesen Freitag im Museum der Themenschwerpunkt Die Moped-Saga begonnen. Das ist zugleich der Monat, in dem das Grazer Volkskundemuseum eine Sonderausstellung eröffnet hat: „Mythos Tankstelle“. Die Volksmotorisierung hat in Österreich zwar weit länger gebraucht, aber Europa erhielt mit diesem wachsenden Infrastruktur-Netzwerk entlang der Straßen gewissermaßen einen eigenen und eigentümlichen Kosmos.

Dieses Museum ist am Fuße des Schloßbergs und nahe einem alten Stadttor, dem Paulustor, eingerichtet. Beim Zugehen auf diese Einrichtung war mir unmittelbar davor ein Rudel Jugendlicher bei den Moped-Stellplätzen aufgefallen, die auch alte Maxis dabei hatten. Ich hoffte, die Fahrzeuge stünden nach meinem Ausstellungsbesuch noch da und ich könnte Foto-Beute machen.

Es kam weit besser! Die Mopeds waren zwar fast alle weg, aber was noch da stand, konnte ich somit leicht als Puch Lido erkennen. Einer jener japanischen Import-Scooter, die den Namen Puch aufgestempelt bekamen, von denen die Schlußphase der Grazer Zweiradproduktion bestimmt war. Das meint die zweite Hälfte der 1980er. Dieser Roller ist also schon etwas betagt.

Und: „Diese Ausstellung folgt den Spuren der Tankstelle von den ersten Anfängen über technische und architektonische Innovationen bis zu ihrer Rolle als Ersatzgeschäft und örtliches Kommunikationszentrum nach dem Verschwinden von Greißlern und Gasthäusern.“

Kann ich sehr empfehlen, zumal etliche sehr interessante Details warten. Wer weiß zum Beispiel, daß die erste öffentliche Tankstelle Österreichs im Jahr 1924 in Graz eingerichtet wurde? Es heißt, zwei Jahres später hatte Graz schon sechs solcher Anlagen…

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]