Tip: Unerschöpfliche Quellen

Die Österreichische Nationalbibliothek hat schon vor Jahren begonnen, einige ihrer Bestände zu digitalisieren und im Web verfügbar zu machen. Wer, wie ich, in Sozialgeschichte vernarrt ist, hat so eine wunderbare Möglichkeit, Berichte und Glossen aus der Zeit mancher Ereignisse zu lesen oder auch, was oft sehr aufschlußreich ist, die Inserate eines bestimmten Jahres durchzusehen.

Die Österreichische Nationalbibliothek erinnert gerade an den Altmeister

Ich meine das Projekt „ANNO“, den „virtuellen Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek“. Hier kann in historischen österreichischen Zeitungen und Zeitschriften online geblättert und gelesen werden.

Auf der Startseite wird augenblicklich unter anderem des 150. Geburtstages von Altmeister Johann Puch gedacht. Darin liegen auch gleich ein paar Hinweise, was in diversen Blättern zu entdecken ist.

Ein Beispiel. Der Bericht „Dein erstes Motorrad“ mit den „Sphinxfragen“, nämlich: „Was kaufe ich? und wie kaufe ich?“, konnten anno 1932 natürlich nur an gut situierten Herren adressiert sein, denn für Leute meiner Herkunft wäre schon ein Fahrrad eine so teure Anschaffung gewesen, daß die ganze Familie hätte Geld zusammenlegen müssen.

Bei der Archiv-Suche hilft es, wenn man auf markante Fahrzeuge aus ist; wie diese Puch 500 N, die sich auch in winziger Darstellung relativ gut erkennen läßt

Hier der Link zur oben gezeigten Puch 500 N-Story [link] Hier ein Original, allerdings eine Version V (wie „Viergang“) ohne den bunten „Papageien-Tank“, den das Foto in der Zeitung wohl zeigt: [link] Man sieht ganz gut, wie da Entwicklungskosten gespart wurden, indem zwei der bewährten 250er-Werkel miteinander verschraubt wurden.

Meine Erfahrung besagt, daß es etliche Geduld braucht, um manche Zeitfenster durchzuackern. Aber wer schon einige der gängigen Motive und Fahrzeuge kennt, wird bei den kleinen Grafiken der Übersichten sehr flott jene Seiten herausfinden, die eine nähere Betrachtung lohnen.

Bei den Inseraten ist es leichter, da meist ein großer Schriftzug oder ein Logo heraussticht. Oft genug hab ich auch danebengehauen und dafür per Zufall etwas anderes von Interesse entdeckt. Es lohnt sich demnach so oder so, in diesem weitläufigen Archiv herumzustöbern.

Manchmal ist es auch umgekehrt, ich weiß von einer Quelle, aber ich habe sie noch nicht gesehen. Wie angenehm, wenn sich die entsprechende Seite bei „ANNO“ finden läßt. Als „Puchianer“ werden Sie vielleicht folgenden Tip interessant finden. Sehen Sie sich nach einer Ausgabe der „Neuen Freien Presse“ vom 10. Februar 1935 um.

Da sollten Sie einen Artikel über „Die österreichische Automobilindustrie“ entdecken können. Falls Ihnen das Archivsystem auf Anhieb noch nicht liegt, hier ein Link, der Sie in das betreffende Jahr führt: [link]

— [ANNO] —

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]