Was die Miniaturen erzählen

Zum „Internationalen Museumstag“ dürfen wir Ihnen einige Zusammenhänge auf kuriose Art anbieten. Das Hauptfoto zur Sonderausstellung zeigt Ihnen die Zusammenfassung eines halben Jahrhunderts auf dem Weg vom Omnibus zum privaten Autmobilbesitz; dargestellt im Maßstab 1:87.

Auf dem Podest der Postbus Einheitstype 13, davor (von links): Steyr Typ 50, Steyr-Puch 500 und 700 (Kombi), Steyr-Fiat 126, Steyr-Puch AP 700

Das bedeutet, die frühen Automobile waren nur wenigen, sehr wohlhabenden Menschen vorbehalten. Der Postbus Einheitstype 13 (auch mit Puch-Komponenten versehen), von dem heute noch ein Exemplar im Besitz unserer Post ist, war eine frühe Möglichkeit der Menschen, gelegentlich eine Autofahrt zu erleben.

Originale Puch-Fahrzeuge aus jener Ära sind so hochpreisig, daß sie überwiegend in privaten Sammlungen landen und der Öffentlichkeit entzogen bleiben.

Den nächsten Meilenstein auf dem Weg zur Massenmotorisierung bildet dann erst der Steyr Typ 50, genannt „Baby“. Er war als „österreichischer Volkswagen“ konzipiert und längst vor dem VW Käfer auf dem Markt. Doch nicht „das Volk“, nur eine gut situierte Mittelschicht konnte sich so ein Fahrzeug leisten.

Allgemein erschwingliche Automobile gab es erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Darin liegt eine besondere Bedeutung des „Puch-Schammerls“, das in verschiedenen Varianten, auch als Kombi, auf den Markt kam.

Das Ende dieser Geschichte liegt im Steyr-Fiat 126, der sich kaum noch verkaufen ließ. Die kleine Heckschleuder unterlag auf dem westlichen Markt dem völlig anders konzipierten Mini von Alec Issigonis.

Der kantige Winzling blieb aber als Fiat-Lizenz im Süd- und Ostslawischen Raum so wie in Ungarn bis heute auf den Straßen; etwa als polnischer „Maluch“ („Kleiner“) oder serbokroatisches „Peglica“ („Kleines Bügeleisen“).

Einen Sonderstatus hat die eigenständige Konstruktion des AP 700, genannt „Haflinger“. Dieses Auto ist der Ausgangspunkt einer Grazer Allrad-Kompetenz, die bis heute ungebrochen Weltrang hat.

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]