Hausherr Karlheinz Rathkolb hat während der Winterpause des Ausstellungsbetriebes Wände verschoben und Fahrzeuge umgruppiert, manches ins Depot geschafft, Neuzugänge eingeparkt. Das war nicht immer einfach, denn zum Beispiel der große Dreiachser hat einen Wendekreis für freies Gelände, paßt eigentlich nicht in geschlossene Räume
Hier sehen Sie Rathkolb in der Haflinger-Sektion, denn heuer ist das 60. Jahr des offiziellen Marktauftrittes dieser Ledwinka-Konstruktion zu feiern. Rathkolb steht da vor einer besonderen Rarität. Solche rechtsgesteuerten Hafli mit dem eigentümlichen Unterbau wurden auf britischen Flugzeugträgern verwendet, um Flugzeuge zu rangieren.
Sie finden im Museum freilich auch eine bunte Kollektion von Haflinger-Miniaturen. Die Modellauto-Sektion hat ja in den letzte Jahren zum Thema ganz gut zugelegt. Wer es aber lieber imposant hat, kann nun vor Ort die neue G-Klasse in Augenschein nehmen. Das ist ein beeindruckender Brocken.
AMG G 63, vier Liter V8 biturbo, mit seinen 585 PS nicht gerade untermotorisiert. Offen gestanden: im Stadtverkehr, bei Stop and Go, mag ich mir das jetzt nicht vorstellen. Rathkolb betont: „Natürlich schafft der auch den Schöckl.“ Und zwar abseits der Straße. Aber was sollte man mit diesem veritablen Zweitwohnsitz im schweren Gelände suchen?
Ich hab sofort Phantasien, wie man in diesem AMG der Zombie-Apocalypse entkommt und notfalls durch Mauern einfach durchfährt. Es macht Spaß, ihn rundum anzusehen und mit seinen Vorfahren zu vergleichen, denn formal ist er auch irgendwie… spektakulär.
Importeur Pappas wirbt übrigens mit dem Satz „Erhöhte Performance bei altbewährter Eleganz“ und da komme ich nicht drauf, ob das jetzt Selbstironie oder Chuzpe ist. Lustig!
Den Vergleich einst/jetzt kann man neurdings im Museum vornehmen. Rathkolb hat den vermutlich ältesten noch existieren Puch G neben dem neuen G-Wagon geparkt. Es ist die Nummer 9, eine für das österreichische Bundesheer adaptierter Version mit Steckscheiben.
— [Übersicht] —