Ich hab im vorigen Eintrag [link] die Festung von Petrovaradin erwähnt, zu ihrer Zeit ohne Gleichen in Europa und eng verbunden mit Eugen von Savoyen, der bei uns einfach „Prinz Eugen“ genannt wird. Die Spielzeug-Ausstellung im nahen Novi Sad hatte mir schöne Fundstücke eingebracht.
Tags darauf war ich in Sombor. Dort hängt in einem Sitzungssaal der Opstina ein riesiges Schlachtengemälde von Eisenhut, das den Prinzen bei der Schlacht von Zenta zeigt. Die Region hat seither allerhand unruhige Zeiten erlebt. Ich durfte mich dann banaleren Themen widmen.
Mir fiel auf, daß momentan im Stadtverkehr von Sombor kaum Mopeds, dafür sehr viele Fahrräder unterwegs sind. So hätte ich fast umsonst auf ein altes Tomos gelauert, konnte schließlich aber doch eines in voller Fahrt erwischen; weshalb es mir etwas unscharf geworden ist. Aber die Puch-Gene sind mit freiem Auge gut erkennbar.
Bei den Fahrrädern waren meine Erwartungen von Haus aus gedämpft, doch wie Sie sehen, die Marke Puch ließ sich aufstöbern. (Darunter der typische Klinkerboden von Sombors Zentrum.)
Während heute die „Fica“ schon sehr rar sind, die Fiat 600-Lizenzbauten von Zastava in Kragujevac, läßt sich noch so manch gut erhaltenes „Peglica“ entdecken. Das „kleine Bügeleisen“, der Fiat 126, kam mir hier in der Version des Polski Fiat vor die Kamera.
Ich habe übrigens meine serbischen Kontaktleute bearbeitet, daß sie mir — so irgend möglich — für meinen nächsten Besuch eine Testfahrt mit einem „Fica“ organisieren. Ich wäre schon sehr darauf versessen, mit diesem Meilenstein des „Personal Transport“ ein paar Kilometer zu machen.
Ich bin übrigens gerade in Serbien unterwegs, weil wir uns bei „kunst ost“ auf das Jahr 2014 vorbereiten, da die Schüsse von Sarajevo hundert Jahre zurückliegen. Eine der Nebenlinien dieses Vorhabens bringt auch allerhand klassische Fahrzeuge ins Blickfeld. Davon werde ich noch erzählen…