Puch Museum Graz

Puch 500

Puch 500, das legendäre Puch-Schammerl :


1957 wird Graz wieder zur Automobilstadt, zu der sie Johann Puch schon ab 1900 im sogenannten Einserwerk in der Puchstraße – dem Standort des heutigen Johann Puch Museums – gemacht hatte.

Der Puch 500 – mit Fetzendach, um die bisherigen Motorradfahrer speziel anzulocken – erblickt hier bei uns im Puch-Werk in Graz Thondorf das Licht der Welt, als PKW für vier erwachsene Personen!




Konstruktionsmerkmale sind ein 2-Zylinder Viertakt-Boxermotor mit einer durch Keilriemen angetriebenen Gebläseluftkühlung. Platziert wird dieses drehmomentstarke Aggregat mit 16 PS im Heck des Fahrzeuges. Weitere Merkmale dieses von Erich Ledwinka konstruierten Motors sind eine dreifach gelagerte speziell gehärtete Kurbelwelle, und Zylinderköpfe aus Leichtmetall mit Ventilen, die von einer zentralen Nockenwelle über Stoßstangen und Kipphebel gesteuert werden. Das 4-Ganggetriebe ( 2.-4. Gang synchronisiert) zusammen mit dem Hinterachsantrieb mit den Pendel-Halbachsen ist mit dem Motor verblockt. Der Tank und das Reserverad sind im ansonsten natürlich eher bescheidenen Kofferraum im Bug untergebracht.

Ab 1959 gibt es dann serienmäßig ein festes Blechdach, Typ 500 D ( D steht für dieses feste Dach ), das Fetzendach nur mehr auf Sonderwunsch und den Typ 500 DL mit 19,8 PS.



1960/61 kommt dann die dreitürige Kombiversion mit einem vollsynchronisierten 4- Ganggetriebe, das – so wie der Motor – dem des Puch-Haflinger entspricht, d.h. 643 cm3, Typ 700 C ( 25 PS ) oder 700 E ( 19,8 PS )


Puch Typ 700


1962 bringt dann auch für das Puch-Schammerl den hubraumstärkeren Motor,  Typbezeichnung 650 T ( T steht für Thondorf ) mit 19,8 PS.


Puch 650 T


1963/64 kann man dann den schon im Rallye- und Rennsport sehr erfolgreich  erprobten Puch – die Rennsemmel – als Puch 650 TR käuflich erwerben. Er verfügt auch serienmäßig über den im Haflinger verbauten Doppel-Fallstromvergaser. Das „R“ steht für Rallye. Aus 660 cm3 werden bis 1966 27 PS ab dann 30 PS angeboten, als TR II 34 bzw. 40 PS ab Werk. 1965 wird auf einem solchen Fahrzeug der Pole  Sobieslav Zasada Klassensieger bei der Rallye Monte-Carlo, 1966 gar Sieger der Rallye- Europameisterschaft für Fahrer. Regelkonform „frisiert“ erzielte man bis zu 50 PS.


Sieger Ralley Monte Carlo 1965 Sobieslaw Zasada – Puch 650 TR


1966 kommt bei den 500er und 650er Modellen an die Stelle der hinten angeschlagenen legendären Selbstmördertüren die heute übliche „normale“ Türversion, auch 500/650 „Europa“ genannt – aufgrund der Erfolge Zasadas. Wahlweise ist nur mehr ein kurzes Faltdach erhältlich.

1968 wird dann die seit Produktionsbeginn in Lizenz von Fiat hier in Graz auch im Rohbau gefertigte und lackierte Karosserie zur Gänze samt Fiat-Achsen und Fiat Getriebe aus Turin angeliefert. Der bewährte Boxermotor wird bis Produktionsende des Puch-Schammerls 1972 verbaut – Typenbezeichnung zuletzt 500 und 500 S.

Insgesamt waren dies seit 1957 rund 60.000 Fahrzeuge.


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