Auswärts: Mini trifft Puch trifft Fiat

Manche Menschen machen Fahrzeug-Marken zum Glaubensgegenstand. Das ist kurios und recht verbreitet. Davon sind nicht nut manche Motorräder und lackierte Kampfhunde am Wörthersee betroffen. Auch unter jungen Traktoristen kann man ins Staunen kommen, wenn im Lager von Fendt, John Deere, Steyr und anderen Feindbilder gezeichnet werden.

Zwei Autos im engen historischen Zusammenhang: Mini und Puch-Schammerl

Vielleicht ist das ein fernes Echo stammesgeschichtlicher Überlebensstrategien. Wer weiß? Andere machen es zum Glück ganz anders, denn es ist ja nicht die einzelne Marke, es ist das große Thema, um welches sich Enthusiasmus schart, verdichtet.

Das demonstrieren zum Beispiel die „Manhartsberger Minifreaks“, deren Initiative sich das „Little-Oldies-Meeting 2012“ in Heiligenkreuz am Waasen verdankt: [link]

Handarbeit nach italienischem Vorbild

Es fand zeitgleich mit dem „Generationentreffen“ [link] der Puch’schen Allrader statt, weshalb Doris Zanotti so freundlich war, uns einige Fotos zu überlassen. Zanotti ist die österreichische Frontfrau von „The Daily Rust“ (Die freie und private Schrauberzeitschrift im Netz): [link]

Den Mini Moke bekommt man bei uns nur eher selten zu sehen

Ich darf bekennen, ich hab mir dieses Magazin auf PDF-Basis schon deshalb genauer angeschaut, weil Museumsleiter Karlheinz Rathkolb schon eine Weile die Idee wälzt, das Puch-Museum könnte ein eigenes Club-Magazin einführen. In dieser Frage ist der „Rost“ ein bemerkenswertes Beispiel.

Jedenfalls scheint es ein sehr schönes Meeting gewesen zu sein, bei dem auch ein paar interessante Raritäten zu sehen waren. Und es ist ein feines Beispiel, wie man sich der Sache im größeren Zusammenhang widmet, ohne einen unnötigen Marken-Fetischismus aufzubauen, der sich GEGEN andere Schrauber, Sammler, Liebhaber wendet.

Das Mini Vollcabrio ist ein Eigenbau. Dahinter eine weitere Rarität unter der Flagge des Carlo Barth

Übrigens, da ich kürzlich mit Rathkolb und Motorrad-Experte Friedrich Ehn zum Mittagessen saß, wobei unter anderem die Themen Motorenöle und Treibstoffe mit pflanzlichen Zusätzen zur Sprache kamen, habe ich eine Vorstellung, welche Probleme auf die Szene zukommen.

Erfreulich, daß neuerdings wieder öfter Langfuhren auftauchen: Der Steyr-Puch 700

Was derzeit in Tanks, Motoren und Bremssysteme gefüllt wird, könnte in absehbarer Zeit „ganze Generationen von Fahrzeugen töten“, wie es Ehn ausdrückte. Na, da werden alle guten Geister gefordert sein, an Lösungen zu arbeiten.

Alle Fotos: Doris Zanotti

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]