„Meinem lieben Freunde Herrn Johann Puch gewidmet“ könnte zum Beispiel bedeuten, daß der „k.u.k. Milit. Capellmeister“ Eduard Wagnes dem gleichen Fahrradclub angehörte wie der Altmeister.
Das Bild vom Notenheft des „Puch-Marsch“ hat uns Andreas Stangl zugeschickt. Das Notenheft befindet sich im Besitz des „Grazmuseum“: [link]
Doch diese Geschichte wurzelt in der privaten Tatsache, daß Stangls Urgroßvater, der Cellist und Komponist Josef Wagnes, mit eben diesem Eduard Wagnes verwandt ist.
Wikipedia besagt über den Grazer Eduard: „Seine berühmteste Komposition ist der Marsch ‚Die Bosniaken kommen’ von 1895.“ Das sollte nicht falsch verstanden werden. Hier ist von keinem Bedrohungs-Szenario die Rede. Ganz im Gegenteil. Es drückt Stolz aus.
Zu der Zeit waren in der „Mur-Vorstadt“, wo auch Johann Puch wohnte und wirkte, des Kaisers härteste Burschen stationiert, die „Zweier-Bosniaken“, genauer: Das bosnisch-herzegowinische Infanterieregiment Nr. 2. Es war die am meisten ausgezeichnete Einheit jener Tage.
Kurz zurück zum Notenblatt. Der Umschlag zeigt eine der schönen Grafiken, wie sie seinerzeit in der Werbung üblich waren. Eine Rennmaschine der Art, wie sie im Zentrum des Bildes zu sehen ist, finden Sie in etwas jüngerer Ausführung auch bei uns im Museum.
Die Dame links repräsentiert den strengen Dresscode jener Ära. Es war gewiß nicht leicht, mit so einem Rock zu radeln. Doch es dauerte bis nach dem Ersten Weltkrieg, daß Frauen in Hosen nicht mehr öffentlich angefeindet wurden.