Design-Geschichte

Selbst vielen ausgesprochenen Fans ist nicht klar, woher das Puch-Häusel eigentlich kommt. Gut, es sind überwiegend Bleche des Fiat Nuova 500 verbaut worden. Aber wer hat diese Form kreiert? Nun auf Dante Giacosa zu tippen, paßt auf jeden Fall.

Kleine Stilkunde: Pucherl (Ovoid) trifft auf Ford GT 40 (Torpedo)

Kleine Stilkunde: Pucherl (Ovoid) trifft auf Ford GT 40 (Torpedo)


Zu dieser Geschichte gehört aber auch Giuseppe Alberti, damals Chef der Karosserieabteilung von Fiat. Siehe dazu: „Woher kommt das Puch-Häusel?“ [link] Um die Form des 500ers herauszuarbeiten, war im Vorlauf die Erfahrung mit dem Fiat 600 notwendig gewesen.

Maximaler Raum auf minimalem Radstand, um ein „richtiges Auto“ zu erschwinglichem Preis anbieten zu können. Zu der Zeit noch recht neu: Die selbsttragende Karosserie. Damals schon gut eingeführt: Die Stromlinie. Das Ergebnis: Ein quasi eierförmiges Auto, ein „Ovoid“.

Das sind auch Aspekte eines Themas, mit dem wir uns auf dem Weg zu „Mythos Puch“ II im kommenden September befassen. Die Formen- und Designgeschichte, innerhalb derer viele von uns ihren Weg in den Automobilismus erfahren haben.

Sozialer und formaler Kontrast: Pucherl (Ovoid) trifft auf Rolls Royce (Ponton)

Sozialer und formaler Kontrast: Pucherl (Ovoid) trifft auf Rolls Royce (Ponton)

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Vehikel in der Massenproduktion vom Leiterrahmen zur selbsttragenden Karosserie. Die Ponton-Form war das formale Hauptereignis der Nachkriegszeit. Das ist sozusagen eine Stufenheck-Box.

Mit drei Grundmotiven der Geometrie läßt sich hier vieles beschreiben: Kreis, Viereck und Dreieck sind in Ovoid, Box und Keil zu finden. Nimmt man zu diesen drei Grundformen noch zwei Sonderformen, den schon erwähnten Ponton und den Torpedo, kann man die Designgeschichte des Automobils passabel darstellen.

Wir schlüsseln das beim „Kuratorium für triviale Mythen“ gerade in einer Leiste auf, die unter dem Titel „Straße des 20. Jahrhunderts“ durchgeblättert werden kann: [link]

— [Mythos Puch 2015] —

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]