Die Farbe der Geschwindigkeit

Der schnelle Wagen war schon vor Jahrtausenden ein kulturelles Motiv, das wir etwa in der griechischen Mythologie finden. Phaeton, Sohn des Sonnengottes, raste in den Tod, was ihn neben den Überflieger Ikarus stellt, der die Vernunft hinter sich ließ, um einen kurzen, aber hohen Flug zu haben und zeitig zu sterben.

Norbert Gall und Anneliese Abarth


Der geschäftliche Erfolg des Johann Puch war nicht nur seinem einschüchternden Fleiß geschuldet. Er hat von Beginn an auf Sporterfolge gesetzt, mit Fahrrädern, Motorrädern und Automobilen gleichermaßen.

Rennsporterfolge waren schon wichtige Verkaufsargumente, da hatte das 20. Jahrhundert noch gar nicht begonnen und die Automobile fuhren noch mit Dampfantrieb. (Benziner setzten sich erst später durch.) Es läßt sich demnach ohne jede Übertreibung sagen, schnelle Autos sind ein Hauptthema des Automobilismus, seit es Autos gibt.

All das war mehr als ein halbes Jahrhundert den Eliten vorbehalten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, da effiziente Kleinwagen mehr Stabilität boten als klapprige Rollermobile, Cyclecars, Bubble Cars, gelangte der Autorennsport in Griffweite breiterer Kreise.

Abarth: Präzisionswerke zum atemlosen Kurvenkratzen (Auch in unserer Sonderschau!)

Die Palette kleiner „Krawallsemmeln“ ist beachtlich, breit und kontrastreich. In unserer Nachbarschaft ist an NSU TT, BMW 700 oder Simca 1000 zu denken, auch an manche Exoten.

Über rabiate 650er Pucherln brauch ich hier der Fangemeinde nichts zu erzählen. Und natürlich gedenken wir Carlo Abarth, der vor allem Fiats optimierte, aber auch bei Simca oder Porsche etwas zu verbessern wußte.

Wenn nun zum „Internationalen Museumstag“ im Grazer Johann Puch-Museum das „Kuratorium für triviale Mythen“ tagt, dann gehört am 12. Mai ein besonderer Gast dazu.

Norbert Gall, Spezialist für Markenmanagement, war etliche Jahre Brand Manager von Abarth Austria. Er hat die Wiederbelebung der Legende in Österreich bearbeitet und begleitet. Gall wird uns ein anregendes Impulsreferat halten, das mit „Die Farbe der Geschwindigkeit“ betitelt ist.

Es soll uns Grundlage für eine anschließende Plauderei sein, in der wir diese irrationalen Momente des Automobilismus ein wenig ausleuchten. Simpel ausgedrückt: Benzingespräche unter Fans.

— [Übersicht] —

About sekretaer

Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]