Ein Heft für Fans

Kennen Sie den Text, mit dem der „Puch Marsch“ von Eduard Wagnes versehen wurde? Vermutlich nicht. Hier finden Sie online ein Heft, das demnächst auch gedruckt erscheinen wird, darin können Sie den Text nachlesen.

"Die Ehre des Handwerks"

Gedanken über „Die Ehre des Handwerks“

Diese Komposition aus dem Jahr 1900 hat ein paar ziemlich kuriose Momente. Man staunt vor allem, daß schon vor über hundert Jahren eine quasi erotische Beziehung zwischen Mensch und Fahrzeug empfohlen wurde.

Da heißt es etwa im Refrain:
Wir halten treu in Lieb zusammen,
Ich und mein Rad, mein Rad und ich,
Du bist ein treuer Freund mir immer,
Und dafür liebe ich auch dich! All Heil!

Was damals also ein Fahrrad war, ein Wertgegenstand, den sich erst wenige leisten konnten, wurde Objekt der emotionalen Bindung und Verehrung. So würde heute jemand vielleicht eine hochkarätige Ducati oder Harley Davidson anflirten.

Bei meinen Streifzügen durch historische Blätterwälder ist mir eine derartige Emotionalisierung der KFZ-Welt immer wieder aufgefallen. Hier ein etwas jüngeres Beispiel, das uns in der „Wiener Sonn- und Montags-Zeitung“ vom Sommer 1914 das Auto wie ein Baby vorführt, welches man knuddeln und liebhaben soll: „Mein Benz!!“ (Siehe Grafik unten!)

Aber zurück zum oben erwähnten Heft. „Mythos Puch“ in Gleisdorf war ein Experiment, unterstützt vom Puch-Museum. Es muß sich erst zeigen, ob sich die Akteurinnen und Akteure dabei so wohl gefühlt haben, daß es 2015 einen weiteren Schritt in der Art geben kann.

Das Heft ist eine kleine Reflexion der Ereignisse, enthält auch den kompletten Puch-Marsch-Text. Sie finden darin ferner eine Reihe interessante Fotos von der Veranstaltung. Die gedruckte Version wird für Fans bald gratis im Museum erhältlich sein.

— [Das Heft online] —

Eine Werbeeinschaltung aus dem jahr 1914: "Mein Benz!!"

Eine Werbeeinschaltung aus dem Jahr 1914: „Mein Benz!!“

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]