Man sollte auf das Heck dieses Haflingers genauer hinsehen. Da steckt ein original Puch Vierzylinder Boxer. Die Kabine ist auffallend ungewöhnlich. Dazu gibt es noch zwei stabile Türen, die man einhängen kann. Schalensitze? Genau! Man braucht im Cockpit dieses Athleten eine stabile Position, denn das Triebwerk ist auf rund 100 PS gedrosselt. Geeenau! Gedrosselt.
Man könnte mit dem einmaligen Allrader in der Museumsstraße der Grazer Herbstmesse 2018 auf der Autobahn Menschen dazu bewegen, nach einer versteckten Kamera Ausschau zu halten. Und an der Ampel ließe sich beim Start wunderbar Verwirrung stiften. Es ist der Rennhaflinger von Hans Weingartmann, einem legendären Werksfahrer der Puchwerke.
Das Fahrzeug befindet sich heute im Besitz von Manfred Haslinger, vormals im Versuch tätig. Er hat, gemeinsam mit Fredi Thaler, lange an diesem Unikat gearbeitet, um es in jenen Top-Zustand zu bringen, wie man es nun im Foyer Nord der Stadthalle sehen kann. (Die Dokumentation der Restaurierung.)
Ein Beispiel an rollendem Kulturgut, das die Kompetenzen einer versunkenen Ära ausdrückt. Männer wie Haslinger und Thaler haben ihr Brot in der Fabriksarbeit verdient, also in der Massenproduktion, waren dabei aber zu klassischen Handwerkern geworden, wie sie heute vom Markt bestenfalls noch in Nischen gebraucht werden, weshalb unsere Gesellschaft solche Kompetenzen rapide zu verlieren droht.
Hier bieten Museen wichtige Denkanstöße, die jetzt bedacht werden wollen, denn ist Wissen erst einnal verloren, kann sein Neuerwerb sehr teuer werden.
— [Die Dokumentation] —