Todestag, das klingt natürlich sehr ernst. Doch bei dieser zeitlichen Distanz greift das nicht als ein Thema von Traurigkeit.
Das Gedenk-Treffen zum 100. Todestag von Johann Puch war demnach von Fröhlichkeit geprägt, wo sich wenigstens vier Generationen an Menschen trafen, die einem Jahrhundert-Thema auf recht unterschiedliche Weise anhängen.

Es muß nicht immer Jaguar und Ferrari sein. Puch-Schammerl und Haflinger sind erreichbare Meilensteine der österreichischen Automobilindustrie
Ich halte das für einen bemerkenswerten Aspekt; diese Generationenfolge. Das heißt, junge Leute finden zu diesem Thema, auch wenn sie sich vermutlich nicht gerade in einen historischen Vortrag setzen würden.
Die Greifbarkeit der Fahrzeuge und die Verknüpfung der Marke Puch mit vielen biographischen Aspekten, naja, genau betrachtet, mit den Erzeugnissen der Steyr-Daimler-Puch AG, schafft solche Bezüge.
Die Nachkriegs-Produktion der SDPAG zeigt ein verblüffend demokratisches Spektrum, wie es sich auch bei der Veranstaltung manifestierte. Einige Gäste kamen mit dem Fahrrad an. Mopeds waren stark vertreten.
Motorrad und Puch-Roller besetzen den Umbruch zum Automobilbesitz, wie er sich erst in den 1960ern breiteren Bevölkerungsschichten eröffnete.
Mit Puch-Schammerl und Haflinger waren Klassiker auf dem Set, die mit einigem Wollen erschwinglich und mit einigem Geschickt gut wartbar sind. Bei Pinzgauer und Puch G ist freilich schon deutlich mehr an Mitteln und Möglichkeiten nötig, um seiner Leidenschaft nachzugehen.
Dafür hat man vor allem in der G-Klasse eine verblüffende Konstruktion zur Hand, die als Nutzfahrzeug begann, sich bei Armeen und in anderen harten Einsätzen bewährte, schließlich aber weitgehend frei von Zeitgeist-Dekorationen auch als Limousine in privaten Händen reüsssiert hat.
Ich hab noch bei keinem Klassiker-Treffen einen mit skurillen Anbauteilen verunstalteten G-Wagen gesehen; derlei Fehlleistungen in Fragen des Design sind offenbar einem Milieu vorbehalten, das sich wo anders umtreibt.
— [Dokumentation] —