Gedenken: Tuning per Blechstück

Ich habe in den letzten Tagen einige schöne Berichte auf unserer Dokumentationsseite verlinken können. Inspirierte Gäste zeigten uns ihre Sicht auf diese Tage, in denen ja keinerlei tiefergelegte, sondern eher höhergelegte Fahrzeuge dominiert haben.

Das Logo der Tuning-Szene Graz

Das Logo der Tuning-Szene Graz


Das ist schon ein kleiner Querverweis auf eine Überraschungs-Story. Die Leute von der Tuning-Szene Graz waren live dabei und haben sich ein paar der Wurzeln heimischer Mobilität angeschaut. Sie kamen zu unserer Gedenkfeier anläßlich des 100. Todestages von Johann Puch.

Das ist auch auf ihrer Website vermerkt, um kontrastreichen Blog der TSG; siehe: [link]

Ja, ich weiß schon, die Puristen vom alten Schlag werden da vielleicht nervöse Mundwinkel kriegen. Die Begeisterung für eigenwillige Fahrzeuge kennt natürlich vielfältige Ausdrucksformen. Und daß die Jungs dort mit Kurven nicht bloß den Straßenverlauf meinen, ist auch klar. Überraschung? Kaum!

Die Schnittpunkte der Interessen liegen grundsätzlich, so vermute ich, in der Wertschätzung für gutes Engineering und für solides Handwerk, denn optimierte Fahrzeuge kriegst du eben nicht an jeder Ecke, egal, ob für den Asphalt tiefer gelegt oder fürs Gelände hochgestellt.

Die Tuning-Szene Graz führt den oben zitierten Blog, ist aber auch auf Facebook vertreten; siehe: [link] Ich darf den Herrschaften dieser Liga eine Kuriosität in Aussicht stellen.

"Tuning" in vergangenen Tagen ;-)

„Tuning“ in vergangenen Tagen 😉

Ich hab derzeit einen Bericht in Händen, den wir in der kommenden Puch Museums-Revue bringen werden. Dieser Bericht stammt von Franz Tantscher, einem alten Routinier, der einst Werksmechaniker des mehrfachen Moto Cross-Weltmeisters Harry Everts gewesen ist.

Der Mann ist also kein Teenager mehr und berichtet uns, wie er die legendäre Puch Voiturette von 1906 wieder zum klaglosen Laufen gebracht hat.

Daraus erfährt man, daß „Tuning“ seinerzeit nicht so sehr bedeutet hat einen Motor stärker zu machen, sondern es ging darum, Gefahren, die ihn schwächen bis zerstören mochten, vorher aufzuspüren. Also etwa Metallspäne oder Blechstücke, die sich in Kurbelgehäuse und Zylindern finden ließen.

Franz Tantscher auf der Puch Voiturette von 1906

Franz Tantscher auf der Puch Voiturette von 1906

Ich vermute, niemand von der Tuning-Szene Graz möchte auch nur einen Hauch von Metallspänen oder Blechstücken aus irgendeinem Bereich seines Motors herausfieseln müssen. Aber so war das eben seinerzeit, im vorigen Jahrhundert, sozusagen in sich gekehrtes Tuning.

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]