Generationentreffen: Schöckl

Der Schöckl, nahe Graz, war schon zu Zeiten von Altmeister Johann Puch ein Kriterium für die Brauchbarkeit von Automobilen. Er birgt bis heute eine Teststrecke der vormaligen Steyr-Daimler-Puch AG. Das basiert auf einer früheren Vereinbarung mit dem Hause Stubenberg, einst altem steirischem Adel, der sehr wahrscheinlich aus Kapfenberg stammt, was in jüngerer Zeit ein wichtiger steirische Industrieort war.

Heute ist das Befahren des Berges streng reglementiert und wird für Kraftfahrzeuge kaum noch erlaubt. Es gibt allerdings besondere Tage, wo Leute mit besonderen Verdiensten besondere Zugänge erhalten. Ich bin nach wie vor stellenweise sehr beunruhigt, welche Passagen mit den Pinzgauern und G-Wagen befahren werden können.

Es wäre auch interessant gewesen, die kleinen Haflinger auf diesem Terrain zu sehen, doch dafür war keine Erlaubnis zu bekommen. Nach dem gestrigen Treffen auf dem Gelände des vormaligen Einser-Werkes von Johann Puch, in dem er selbst noch tätig gewesen ist, nun also erneut historischer Boden, wie er aus der Konzerngeschichte heraus deutlich wird.

Es wäre auch ein frivoles Gefühl gewesen, auf so exklusiven Routen mit derart mächtigen Fahrzeugen eine Strecke machen zu dürfen, aber ich war unterwegs viel zu sehr damit beschäftigt, auf diesen und jenen Passagen keinen Mist zu bauen und die schwere Fuhre in der Spur zu halten.

Ich hab freilich auch sehen können, was versierte Fahrer in derlei Abschnitten zuwege bringen. Ich war ferner überrascht, wie viel wanderndes und radfahrendes Volk den Berg als Anregung bis Herausforderung nutzt, was einen der markanten Gründe liefert, den Automobilverkehr dort weitgehend zu unterbinden.

Ein anderer Grund liegt sicher in der Almwirtschaft, die einem Stadtfrack über die vielen Kühe schnell deutlich wird. Das sind ja Tiere, deren Verhalten unsereins nicht mit dummen Posen irritieren sollte, zumal auch allerhand Kälber zu sehen waren. Und da hört für Mutterkühe ganz bestimmt der Spaß auf. Da kann dummes Stadtmenschenverhalten zu bedrohlichen Konfrontationen führen.

Ich war einen Teil unserer Bergtour mit zwei lustigen Jägern aus dem ostdeutschen Thüringen zugange, die auch einen drahtigen Hund dabei hatten und sehr genau zu wissen schienen, wie man sich auf solchem Gebiet adäquat zu verhalten hat. So war dieser Teil der Generationentage von erheblichen Kontrasten bestimmt.

Ferdinand „Fredi“ Thaler hat stets ein wachsames Auge auf allerhand mögliche Quellen von Ungelegenheiten

Nach dieser Passage war noch ein Besuch der Teststrecke beim Thondorfer Werk geplant, wo schon im Zweiten Weltkrieg produziert wurde, wo nach dem Wiederaufbau neu begonnen wurde, was auf jenem Terrain die Pucherln und Haflinger werden ließ.

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]

4 thoughts on “Generationentreffen: Schöckl

  1. Das heißt, die Haflinger, die beim Treffen waren, durften nicht auf den Schöckel, während sich die restlichen Teilnehmer dort austobten? 🙁 Was war das Problem? Ein Benzin-Pinzi ist doch z.B. eine wesentlich größere Schadstoff-Fabrik… LG, C

    1. Nein, ich denk, es gab da keine Schadstoff-Frage, sondern es waren ALLE privaten Fahrzeuge im Tal geblieben. Oben standen Werksfahrzeuge zur Verfügung. Und da war halt leider kein Haflinger dabei. (Vielleicht leistet sich S-Tec so eine Anschaffung amal; quasi aus historischen Gründen 🙂

  2. Hallo hafiristi – will jetzt nach graz fahren Hafi-schauen – gibt es noch was zu sehen – wenn ja – wo ?
    danke für rasche info
    Gerhard Lustig – Klagenfurt

    1. Bedaure sehr! Graz wäre heute ein guter Ort, um im Museum einige Allrader zu sehen. Inklusive einem MILA Alpin-Prototypen. Aber die Generationstreffen-Allrader sind jetzt auf einem Offroad-Gelände im Burgenland und proben dort den Ernst des 4WD-Lebens.

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