Das Johann Puch Museum Graz wirkt auch nach außen. Im kommenden September wird die Stadt Gleisdorf einen Akzent haben, „Mythos Puch“, der räumlich zu einem Standort aufschließt, welcher symbolische Bedeutung hat.
Die ehemalige Allradwerkstatt, einst hier in der Halle eingerichtet, wo heute das Museum besteht, wirkt inzwischen als stattlicher Betrieb (S-Tec) in Albersdorf, wenige Kilometer nördlich von Gleisdorf.
Das Grazer Museum ist kein Depot. Es ist eine Drehscheibe für das laufende Geschehen rund um die Behandlung eines großen Themas. Johann Puch und die Folgen. Das führte in die Fundamente des historischen Mischkonzerns Steyr-Daimler-Puch AG.
Dieser Konzern war der maßgebliche Produzent, um nach dem Zweiten Weltkrieg die Volksmotorisierung Österreichs zu realisieren. Davor sind selbst Fahrräder teure Güter gewesen und Automobile nur für einen kleinen Kreis von Privatpersonen erschwinglich.
Die Geburtenjahrgänge der 1940er- und 50er-Jahre erlebten mehrheitlich, daß sie mit Puch-Fahrzeugen aufwuchsen. Egal, ob Stadt oder Land, irgendein Produkt der Steyr-Daimler-Puch AG war in den meisten Haushalten verfügbar und in Gebrauch.
Davon zeugen heute noch die gepflegten Bestände von Sammlern und Schraubern. Darunter neuerdings auch wieder mehr junge Leute, die sich der dauerhaften Qualität alter Puch-Mopeds widmen.
Der „Kulturpakt Gleisdorf“ verknüpft mehrere Sparten sozialen und kulturellen Geschehens in der oststeirischen Stadt, die in der „Energieregion Weiz-Gleisdorf“ liegt. Dort ist Mobilität eines der großen Themen.
So wird im heurigen Herbstschwerpunkt der Stadt auch Mobilitätsgeschichte behandelt, was dazu führt, daß unter dem Titel „Mythos Puch“ eine ganze Gasse dem Thema Mobilität gewidmet wird.
Außerdem wird dabei Gelegenheit sein, den fast vergessenen „Puch-Marsch“ von Eduard Wagnes, einem Zeitgenossen des Johann Puch, live zu hören. Die Stadtkapelle Gleisdorf übt dieses Stück derzeit ein: [link] Sie werden auch noch einige andere Raritäten bei dieser Veranstaltung kennenlernen.
Zu diesen raritäten gehört übrigens auch das älteste Modellauto, das ein Pucherl darstellt, eine Leihgabe der Firma GOWI; und ein Unikar, der „Steyr Strömer“ von Bernhard Naumann.
Außerdem werden Clubs wie der Oldtimer-Stammtisch Figaro oder Bist du Moped anrollen.
Kleine Bemerkung zum S-Tec-Foto, das die Halle zeigt: Glauben Sie es oder nicht, der rote Haflinger stammt aus Italien und gehört keinem geringeren als Ferrari-Boss Luca di Montezemolo.
— [20. September 2014: Mythos Puch] [Einladung an Schrauber und Sammler] —