Im Johann Puch-Museum Graz geht es natürlich nicht nur um Johann Puch, auch wenn die Marke im Zentrum des Geschehens steht. Es war hier ebenso schon Austro-Daimler thematisiert, Steyr gleichfalls. Daraus bestanden die Hauptwurzeln jenes großen Konzernes, der als Steyr-Daimler-Puch AG die Identität Österreichs mitgeprägt hat.

Angeregte Plauderei, von links: Sepp Schnalzer (Besitzer des einzigen Albl "Phönix" von 1902), Hausherr Karlheinz Rathkolb, Heimo Müller (Besitzer des Steyr 680)
Ein spezieller Teil der Nachkriegsgeschichte zeigt bis in die Gegenwart seine Präsenz über Lastwagen und Traktoren. Die markantesten Vorfahren auf diesen Feldern sind gewiß der LKW Steyr 1500 aus dem Zweiten Weltkrieg und der legendäre „Fünzehner“, amtlich Steyr Typ 80, ein kompakter Traktor, der 1947 auf den Markt kam
Museumsleiter Karlheinz Rathkolb hätte durchaus Laune, auch diesen Teil der Historie zu zeigen. Gerade die Verlaufsgeschichte des Mischkonzerns, der inzwischen wieder in verschiedene Einzelbereiche aufgeteilt ist und in Magna Styria ein Stück steirischer Gegenwart hat, macht ja sehr anschaulich und gut begreiflich, was jene Industrialisierung war, die das ganze 20. Jahrhundert so massiv gestaltet hat.
Übrigens, von außwärts betrachtet werden Steyr und Styria selbst von Fans manchmal verwechselt. Der geschichtsträchtige Industrieort Steyr liegt doch einige Fahrstunden von Graz im Bundesland Steiermark = Styria entfernt.
Aber zurück zum Thema Nutzfahrzeuge. Rathkolb hat einfach nicht den Platz und die Ressourcen, um das Kernthema Puch stärker in die heute dominante Konzerngeschichte zu verzweigen. Die Halle des alten „Einser-Werkes“ ist ausgelastet, LKW und Traktoren wären da nicht mehr unterzubringen. Naja, ein klein wenig doch. Das ergibt sich dann über kuriose Verknüpfungen.
Heimo Müller, der ein interessantes Zeitgeschichte-Projekt betreibt, hat eben seine mobile Basis dieses Projektes für einige Zeit zum Ausstellungsstück gemacht. Der 1969er Steyr 680 M ist vorzüglich restauriert. Das Fahrzeug steht nun im Eingangsbereich.
Das unverwechselbare „Gesicht“ des prägnanten Führerhauses hat eine Vorgeschichte, von der sie einiges im Museum finden können. So zeigen etwa erhalten gebliebene Holzmodelle, was die Formensprache der Zeit war.
Haben Sie zum Beispiel je etwas von einem Lastwagen mit der Bezeichnung Steyr-Puch 730 gehört? Kaum! Im September 1962 wurde ein Prototyp mit 70 PS erprobt. Das Holzmodell finden Sie bei uns. Das „G’schau“ weist ihn unübersehbar als einen kleinen Verwandten des 680ers aus.
+) Das Projekt „Blogmobil“: [link]