In der allgemeinen Wahrnehmung und medialen Berichterstattung gilt schon als Oldtimer, was in der eigenen Kindheit von den Eltern gefahren wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde aber kaum jemand von unseren Leuten gefahren, weil Automobile in Privatbesitz die Ausnahme waren.
Es dominierten auf den Straßen einst Firmen- und Behördenfahrzeuge. Die „Volksmotorisierung“ fand erst nach dem Zweiten Weltkrieg statt.
Es ist ein besonderes Vergnügen, alte Fahrzeuge nicht bloß im Museum („Stehzeuge“) zu sehen, sondern fahrend, im praktischen Einsatz. Vor allem frühe Exponate wirken wie von einer anderen Welt, sind es ja gewissermaßen auch. In Österreich kann man ungefähr ab 1906/1907 von einer angelaufenen Serienproduktion sprechen.
Das bedeutete noch lange nicht „Fließband“, sondern Kleinserien, anfangs oft nur sechs bis zehn Einheiten eines Fahrzeugs. Allerdings wuchs diese Produktion schnell und machte technisch rasante Fortschritte.
Wenn also von einem Oldtimer die Rede ist, dann meint das keinen Ford Granada oder einen C-Rekord von Opel. Der Name des „Ausseerland Motor Veteranen Club“ (Bad Aussee) macht schon deutlich, daß es hier nicht um “Youngtimers“ geht.
In der nun geplanten „Grundlsee VINTAGE-KLASSIK 2014“ [link] geht es laut Club um „wirklich alte Motorräder“. Damit sind etwa folgende Epochen gemeint: „pioneers“ (bis Baujahr 1919), „vintage“ (bis Baujahr 1929) oder „post-vintage“ (bis Baujahr 1939).
Dabei möchte man auch in dieser Region des 100. Todestages von Johann Puch gedenken. Der steirische Fabrikant steht ja exemplarisch für diese enorme Entwicklung von ersten tauglichen Kraftfahrzeugen zur Motorisierung ganz Europas, was sich in eigentlich recht wenigen Jahrzehnten ereignete.