Mopedismus

Die ungebrochene Popularität der Marke Puch ist insofern staunenswert, als die letzten Jahrzehnte keinerlei Marktpräsenz gegeben war. Der Puch G entkräftet das nicht und die Wiedereinführung von Fahrrädern unter diesem Zeichen muß erst zeigen, was sie an Tragfähigkeit zustande bringt.

DS 50-Variationen

Allerdings haben Puch-Fahrräder bei uns immer noch eine sehr hohe Straßenpräsenz. Und dann vor allem Mofas. Maxi regiert. Im ländlichen Raum sehe ich nach wie vor MS und DS im Alltagseinsatz. (Mit ähnlicher Häufigkeit taucht die eine oder andere KTM Ponny auf.)

Mopeds sind also die eigentliche Legion der Markenträger geblieben und begleiten uns nun mehr als 60 Jahre. Doch wer kennt die Geschichte der Mopeds?

Gut, die Geschichten einzelner Marken sind recht gut dokumentiert. Da herrscht kein Mangel an aufschlußreichen Büchern. Aber der Fahrzeugtyp ganz generell und was es mit seinem Erscheinen auf sich hatte ist eigentlich noch nirgends eingehender beschrieben worden.

Dieses Manko ändert sich gerade. Puch hat das Moped nicht erfunden, liefert aber reichlich Anschauungsmaterial, um Teile der Geschichte zu erzählen.

Der Gesetzgeber kennt freilich bis heute das Moped überhaupt nicht. Ja, da habe ich bei meinen Recherchen auch gestaunt. Die Kraftfahrgesetze von 1947, 1955 und 1967 kommen ohne diesen Begriff aus. Das 47er-Gesetzt kennt nur Krafträder, das sind Motorräder bis maximal 125 ccm. Das 55er definiert dann unter §79, „Motorfahrräder“.

Der erste Absatz besagt:
„Als Motorfahrräder gelten ein- oder mehrspurige, mit einem Motor ausgestattete Fahrzeuge, wenn der Hubraum des Motors 50 ccm nicht übersteigt, mit ihnen eine durch Verordnung festzusetzende Geschwindigkeit nicht überschritten werden kann und sie in ihrer Bauart alle üblichen Merkmale von Fahrrädern aufweisen.“

Puch MS 50

Ende der 1940er waren schon Fahrräder auf vielfache Art mit Hilfsmotoren ausgestattet worden. Sie hatten aber konstruktionsbedingte Limits, die den Produzenten und dem Publikum zu eng wurden. So setzten sich ab etwa 1952 neue Konstruktionen durch, die freilich ihre Vorboten in Leichtmotorrädern der 1930er- und 40er-Jahre hatten.

Ich hab zu all dem nun eingehender recherchiert, weil mir eine ganze Reihe von Fragen ungeklärt schien. Meine Ergebnisse und Schlüsse ordne ich gerade im Internet unter „Spurtreue. Wie es zu den Mopeds kam.“ [link]

Das sind nun einmal Reflexionen und Fingerübungen. Ist das alles verdichtet und gründlich aufgearbeitet, denke ich an einen schönen Sonderdruck in unserer Publikationsreihe. Dabei sind übrigens die ersten zwei Sonderdrucke schon gratis verfügbar; siehe: [link]

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]