Mythos Puch Gleisdorf

Ich hab hier schon erzählt, daß ich die beiden Tage des Gedenkens an den Todestag von Johann Puch auf exklusive Art Fahrgast sein konnte. Gerald Rathkolb hatte mich am ersten Tag im „Ur-G“ gefahren. Der wohl älteste noch fahrbereite Puch G, in seiner Sonderverfassung als „Erprobungsfahrzeug“ des Bundesheers ein Unikat: [link]

Katja Weigl am Steuer des Puch Haflinger, der in Glesdorf gezeigt wird

Katja Weigl am Steuer des Puch Haflinger, der in Glesdorf gezeigt wird


Den zweiten Tag hatte mich Katja Weigl chauffiert, da konnte ich einige Abläufe vom Rücksitz eines Haflingers aus verfolgen und fotografieren. Eine Reminiszenz, denn als junger Kerl war ich als Funker einen Teil meines Präsenzdienstes auf dem Rücksitz eines Haflingers tätig gewesen.

Beide Fahrzeuge werden nun in Gleisdorf zu sehen sein, wenn wir uns im Zentrum der Stadt dem „Mythos Puch“ widmen. Da werden der „Ur-G“, heute im Besitz der Firma S-Tec, und der Rathkolb-Haflinger neben dem 1968er Steyr 680 von Heimo Müller eingeparkt werden.

Die S-Tec wird uns außerdem noch einen Pinzgauer dazustellen. Gerüchte besagen, es wird der letzte Rechtslenker sein, der noch in Österreich gebaut wurde, bevor die Produktion nach England ging. Somit haben wir das historische Fundament der Grazer Allradkompetenz, wie sie heute weltweit nachgefragt wird, auf einem Fleck beinander.

Der "Ur-G", ein frühers "Erprobungsfahrzeug", das fürs Bundesheer adaptiert wurde

Der „Ur-G“, ein frühers „Erprobungsfahrzeug“, das fürs Bundesheer adaptiert wurde

Dazu kommt noch ein spezieller historischer Moment. Namensgeber Johann Puch starb vor hundert Jahren, im Sommer 1914. Mindestens so lange wurde der „Puch-Marsch“ des Kapellmeisters Eduard Wagnes nicht mehr aufgeführt. Eine Komposition von 1900, ergänzt um einen Liedtext, der die damals sensationelle technische Novität, das Automobil, wie ein Werbe-Jingle anpreist.

Der „Puch-Marsch“ stammt aus dem Mai 1900. Im April davor hatte Puch seine erste Voiturette am Grazer Schloßberg erproben lassen.

Der "GOWO-Puch", ein Modellauto aus der Zeit der ersten Pucherln

Der „GOWI-Puch“, ein Modellauto aus der Zeit der ersten Pucherln

Sie werden in Gleisdorf übrigens auch den „GOWI-Puch“ sehen können. Dieses Modellauto, zirka im Maßstab 1:20, ist ein Produkt aus der Zeit, kam bald nach 1957 auf den Markt und ist für damals ungewöhnlich detailgenau in Metall und Kunststoff ausgeführt.

Sie werden überdies eine exklusive Auswahl an Moto Cross-Maschinen von Franz Tantscher sehen können. Tantscher, selbst einst erfolgreicher Motorsportler, war Werksmechaniker von Weltmeister Harry Everts.

— [20. September 2014: Mythos Puch in Gleisdorf] —

About sekretaer

Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]