Es gibt Tage und Ereignisse, da freue ich mich über etwas, als ob ich es erfunden hätte, dabei bin ich bloß Flaneur, Zaungast. Daß es also nun eine „amtliche“ Johann Puch-Marke gibt, gefällt mir. Daß es beim Sonderpostamt im neu gestalteten Johann Puch-Museum derart lebhaft zuging, behagt mir. Aber das Besondere sind einige Begegnungen und Gespräche, von denen ich hier noch erzählen werde.

Schauen, schmökern, plaudern, Beute machen. Wenn Sammler, Liebhaber, Zeitzeugen und Kritiker zusammentreffen, sind kontrastreiche Stunden gewiß.
Ich hab an anderer Stelle geschrieben, „ein zweites Museum“, das man durch anregende Gespräche mit sachkundigen Leuten erhalte, das sei „eine prächtige Metapher für das, was jene Menschen repräsentieren, die ‚dabei gewesen’ sind. Es ist gewissermaßen das ‚Virtuelle Museum’, welches sich aus dem Wissen und den Erzählungen von Zeitzeugen ergibt.“ [Quelle] Es beginnt sich mehr und mehr einzulösen.
Ich habe in letzter Zeit etliche Stunden in dieser Halle verbracht. Da waren helfende Hände am Werk, aber noch kaum Publikum zugange. Das beginnt ja erst jetzt, sich am neuen Standort einzufinden. Dennoch ist überraschend, wie viele Gespräche ich schon führen konnte, in denen mir Details, Puzzlesteine geboten wurden, um diesen großen Themenkomplex Steyr-Daimler-Puch AG mit seiner Vorgeschichte und seinen Folgen greifbarer zu machen.
Dazu kam aber heute auch eine kleine, feine Ausstellung von Exponaten des ASV Puch, Sektion Philatelie. Poststücke, Bildpostkarten, sogar ein Führerschein aus dem Jahr 1924, in dem – wie damals üblich – das betreffende Automobil eingetragen ist: Ein Puch 14/18.
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