Spritztour… Im Sinn des Wortes

Der Pinzgauer geht mit blockierten Rädern, aber fast unverminderter Geschwindigkeit durch die Wand. Bammm! Der Fahrer braucht keinen Notarzt mehr. Es wird einige Arbeit machen, ihn aus den Blechteilen herauszuschneiden. Und wer sagt’s der Witwe?

So ist es diesmal nicht gekommen, denn die Wand ist eine Wasserwand und das ganze eine Trainingssituation im ARBÖ Fahrtechnikzentrum Ludersdorf: [link]

Wer so hochbeinig ins Trudeln kommt, weiß besser sehr genau, was zu tun ist.

Peter Rechling, Repräsentant des Hauses, hatte vorher noch nach dem Konvoi Ausschau gehalten, aber da war keiner. Die Puchianer sind in kleinen Grüppchen dahergekommen und ein Automobil-Paparazzo wie ich konnte feine Beute machen.

Ich kann jedem, der sich für einen guten Autofahrer hält, nur dringend empfehlen, diese Annahme an so einem Ort zu überprüfen. Man hat vielleicht noch nie herausfinden müssen, daß man seine eigenen Fähigkeiten überschätzt.

Peter Rechling vom Fahrtechnikzentrum hat sicher schon manche Helden kommen gesehen, die mit wesentlich bescheidenerer Haltung wieder vom Platz gingen.

Wenn man hier draufkommt, ist die Enttäuschung, also das Ende der Täuschung, wenigstens nicht lebensbedrohend. Sobald einem die Rüttelplatte einmal unerwartet das Heck weggerissen hat und sich die ganze Fuhre auf dem weiten Asphalt einringelt, dankt man seinem Schicksal, daß einem so was nicht gerade auf einer eher schmalen Landstraße passiert ist, als gerade dieser LKW mit Lieferbeton entgegen kam; oder die Mutter mit den zwei Kleinkindern auf dem Rücksitz.

Kurt Bernard grinst. „Mit mir geht das nicht.“ Warum? „Der Smart ist zu kurz für so was.“ Na, vielleicht kann man ihn dafür umschmeißen. Irgendwas wird schon gehen.

Kurt Bernard tendiert zur Vielfalt: "Das ist mein 421. angemeldetes Auto."

Ein Haflinger-Pilot, der ohne Verdeck unterwegs ist, macht anfangs einen kleinen Bogen um die Wasserwände, doch die enorme Hitze des Tages bewirkt offenbar einen Sinneswandel: Kopf eingezogen und durch. Der Mann im eleganten Sportcabrio (Fiat 124) fieselt noch am Verdeck herum, das offenbar über der Windschutzscheibe nicht recht schließen will.

Und auf den Gepäcksträger kommt der Reservekanister Sonnencreme; die mit dem hohen Schutzfaktor.

Der saloppe Zaungast mit der alten Puch 250, Farbe: Flugrost, hat kein Verlangen nach heftigen Fahrerlebnissen und kühlt seine leibliches System mit einem weiteren Flascherl Mineralwasser herunter. Ich nehm das Feld noch einmal gesamt in Augenschein. Ja, das eine oder andere Pucherl könnte man locker als Beiboot auf den dreiachsigen Pinzgauer packen. Was für Kontrast in den Dimensionen!

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Martin Krusche, Künstler, siehe: [link]