Kanaldeckel

Fahrzeuge: Immer dem Bug nach

Ein Auftakt

Selbstverständlich haben Puch-Schammerl auch einen Retourgang, manchmal braucht man den. Aber am liebsten pfeifen sie doch vorwärts und wie der Wind um die nächsten Ecken. Deshalb ist es vielleicht sinnvoll, diese Leiste der Website mit einer kleinen Schau der Front-Embleme zu beginnen, obwohl manche Leute vom Pucherl vor allem den Auspuff zu sehen bekommen. (Kleiner Scherz! Schnell zu sein ist ja nicht alles.)

Dieses Oval war das erste Emblem am Bug des Pucherls

Als der 500er im Jahr 1957 auf den Markt kam, zierte den Bug ein ovales Emblem. Raten wir: Damit es mit dem „Wappen“ des Fiat Nuova 500 nicht zu verwechseln sei? Dieses Schild bekam im Vorbeigehen den etwas abschätzigen Spitznamen Kanaldeckel. (Wir wollen ovale Kanalschächte nicht grundsätzlich ausschließen.)

Der "Vogel" wurde zum langjährigen "Hauptdarsteller" auf den Puch-Nasen

Kurz darauf, nämlich 1959, kam mit der neuen Stahldach-Versionen 500 D das Emblem, von dem wohl die meisten wissen, die ein Pucherl auf der Straße noch erkennen, der „Vogel“ oder, mit größerer Geste, der „Adler“. Ganz unter uns, das war Noblesse, denn bei 19,8 PS Motorkraft lastet die stolze Applikation durchaus auf dem Gewicht-Leistungs-Verhältnis des Wagens. Aber ich meine, es ist eine gelungene Arbeit, weil völlig unverkennbar.

Dem kantigern 126er, mit dem dieser Teil der Puch-Story endete, kann man durchaus vorwerfen, daß er seine Herkunft dezent herunterspielte. Den Bug des „Peglica“, so sein Spitznamen bei unseren südslawischen Nachbarn = „Kleines Bügeleisen“, zierte bei uns das Fiat-Logo. Damit werden wir uns hier, an dieser Stelle, nicht weiter aufhalten.

Der "Stutzflügel" ist selten und aus einem Guß

Dann wären da noch einige Sonderformen, denen amtliches Siegel fehlt. Ich tippe auf private Initiativen. Zwei davon sind momentan im Grazer Puch-Museum zu sehn. Ein „gestutzter Vogel“, dem nicht die Flugkraft gekürzt werden sollte, sondern die Sehkraft erhöht. Ein Pianist würde sagen: „Stutzflügel“. Der offensichtliche Zweck: Platz für Zusatzscheinwerfer, um jede Art von Trübheit und Finsternis zu durchschneiden.

Im Rennbetrieb hieß es: Gewicht sparen, wo es nur geht

Noch minimalistischer ist die Reduktion auf den Kernbereich Steyr und Puch, wie wir das etwa vom Haflinger kennen. Das kann dann auf dem Bug auf so kecke Knöpfchen hinauslaufen.

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