Das Vorserienmodell dürfte kaum anders ausgesehen haben. So zart schien also die legendäre „Stangl-Puch“ zum Beginn ihrer Geschichte zu sein und war doch ein Ausbund an Stabilität. Man mag das in ihrer Zeit nicht beachtet haben. Der Rückblick sagt uns: Dieser Rahmen aus gepreßten Halbschalen war absolut Avantgarde, eine Neuerung in jenem Fahrzeugsegment. Naja, eigentlich war dieses Puch-Moped als Ganzes etwas ziemlich Neues.

Die zart scheinende, äußerst robuste Puch MS 50 ist ein absoluter Meilenstein in der Geschichte individueller Motorisierung
Die Halbschalenbauweise hatte man bei Puch für die Motorradproduktion aus dem Flugzeugbau übernommen. Da geht es um ein Maximum an Stabilität und Verwindungssteifheit bei einem Minimum an Materialaufwand. Dieses, sagen wir es ruhig, „Avantgarde-Moped“ war demnach als Konstruktion eher mit Motorrädern verwandt als mit den motorisierten Fahrrädern jener Ära.

Was wir seinerzeit bloß für einen "Luftfilterkasten" hielten, war vor allem auch ein effizienter Dämpfer der Ansauggeräusche
Das Konzept plus der unglaublich standfeste, gebläsegekühlte Motor sind sicher grundlegend für die außergewöhnliche Langlebigkeit jenes Moped-Typs gewesen; eine Robustheit, von der heutige Teenager auf ihren gegenwärtigen Mopeds nicht einmal träumen dürfen. Das Werkel war damals für 1,5 bis 2 PS gut und damit konnte man wahrlich weit kommen.
Wie kurios, daß mir gerade beim Roller-Jubiläum so ein exzellent gepflegtes Stück vor die Linse kam. Gemeinderat Johann Koroschetz hatte so die angemessene Fahrzeug-Wahl getroffen, um beim Johann Puch-Museum vorzufahren.
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