Die ersten Modelle des Pucherls waren sogenannte Cabrio-Limousinen, hatten also Rollverdecke, die von der A-Säule bis zur Oberkante des Motorraums reichten. Sie trugen die ovale Frontplatte, welche den Spitznamen Kanaldeckel erhielt.
Steyr-Puch 500
Mythos Puch IV
In der Oststeiermark gibt es heuer eine weitere Folge von Mythos Puch, diesmal im neuen Gemeindezentrum von Hofstätten an der Raab. Das ist das Anwesen, wo über viele Jahre die Obstbaufachschule Wetzawinkel eingerichtet war, die nun nicht mehr existiert. Continue reading
Puch-Poster zum Jubiläum
Nun ist das Jubiläums-Poster von Chris Scheuer da und bei einigen Unternehmen erhältlich. Scheuer ist einer der besten Comic-Zeichner des Landes. Er hatte sich die erste Version des Puch-Schammerls, das 1957er Modell, als Thema vorgenommen.
Was die Miniaturen erzählen
Zum „Internationalen Museumstag“ dürfen wir Ihnen einige Zusammenhänge auf kuriose Art anbieten. Das Hauptfoto zur Sonderausstellung zeigt Ihnen die Zusammenfassung eines halben Jahrhunderts auf dem Weg vom Omnibus zum privaten Autmobilbesitz; dargestellt im Maßstab 1:87.
Ein neues Puch-Buch kommt
Manchmal erstaunt mich, wie emotional manche Aspekte des großen Themas Steyr-Daimler-Puch auch heute noch debattiert werden. In dieser Konzerngeschichte sind offenbar so manche Bezugspunkte enthalten, an denen sich Identität festmacht.
Auto Novo 12: Mobilitätsgeschichte
Was haben wir? Lebhaften Betrieb im Museum in Graz. Aber auch eine europaweite „Mobilitätswoche“. Und die „Auto Novo 12“ in Gleisdorf. Der Autohandel leistet sich in allen größeren Orten gelegentlich derartig gemeinsame Auftritte.
Fahrzeug: Steyr-Puch 500 von 1958
Walther „Wurli“ Hillbrand [link] ist Fotograf und IT-Experte. In freundlicher Aufmerksamkeit für meine Zustände als „Automobil-Paparazzo“ spielt er mir gelegentlich etwas zu, was auf den Schnittpunkten unserer Interessen herumsteht.
Aquaplaning für Fortgeschrittene
Das Pucherl ein Fiat-Klon?
Diese Vorstellung taucht gelegentlich auf. Nein, das Pucherl ist kein Fiat-Klon, auch kein Lizenz-Fiat, keine Kopie. So viel Trennschärfe muß sein. Sonst weiß man nicht, womit man es zu tun hat.
Es ist eine Fülle an Eigenheiten des Grazer Kleinwagens, die einen markanten Unterschied ausmachen; und sei es bloß, daß der Puch — dank flachem Boxer (und hinten erhöhtem Blechdach) — ein Viersitzer ist, der Fiat mit seinem stehenden Reihenmotor dagegen ein Zweisitzer.
Aber auch wenn manche das gerne ein wenig durcheinander bringen, ist da kein Grund zu Abschätzigkeit oder gar zu Ressentiments. Im Gegenteil!
Erstens war Fiat über weite Strecken ein guter Kooperationspartner und Steyr Fiat wie auch etliche Nutzfahrzeuge, ich meine OM, also Lizenzversionen der Societa Anonime Officine Meccaniche in Mailand, beachtliche Fahrzeuge. Zweitens hat Fiat auch in der jüngeren Vergangenheit noch gerne auf Grazer Allrad-Know how zurückgegriffen.
Drittens, und das ist mir eigentlich der wichtigste Grund, war Dante Giacosa ein bedeutender Ingenieur, der mit seinen Leuten eine Reihe großartiger Autos entwickelt hat. Ich finde, die exzellenten Handweker und die vorzüglichen Ingenieure verdienen Respekt. Da bleibt kein Platz für die Animositäten, die sich einzelne Fans gegenüber dieser und jener Marke leisten.
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Die Pucherl haben natürlich Karosseriebleche von Fiat bezogen, sie wurden gegen Ende ihrer Geschichte aus finaziellen Gründen stark „fiatisiert“, das heißt, teure Grazer Komponenten entfielen teilweise, um die Produktionskosten in den Griff zu bekommen.
Der Schlußpunkt ist überdies im kantigen 126er überaus südlich gesetzt. Aber im Kern der Geschichte ist das Pucherl ein Produkt aus Graz und was immer man an diesem Auto loben mag, wenn man über seine Blütezeit spricht, wurde in Graz auf den Punkt gebracht.
Naja, nicht so ganz, denn Zeitzeugen erzählen, daß es gelegentlich auch noch Inputs von Erich Ledwinkas Vater Hans gegeben habe, wenn sich etwa ein Motorenproblem als hartnäckig erwiesen hat.
Aber das spiegelt andrerseits wieder, was im Automobilbau seit jeher üblich ist; vorzügliche Ingenieure verlassen Firmen und Länder, um sich andernorts neue Möglichkeiten zu erschließen. Automobile haben oft in Details Einflüsse aus ganz anderen Quellen.
Austro-Daimler, Steyr und Puch waren über ihre Fahrzeuge und deren Schöpfer an diesen und jenen Stellen stets auch mit anderen Firmen symbolisch verbunden, etwa Laurin & Klement, Skoda etc.; und zwar durch die Handwerker sowie die Ingenieure, die da abgeworben wurden, die dort das Handtuch schmissen…
Ferdinand Porsche war ein exponiertes Beispiel für einen Wuthupf, der die Finanzabteilung eines Konzerns überfordern konnte und alles hinter sich ließ, wenn man seinen Ideen keine ausreichenden Rahmenbedingungen bot. Heute ist es ja auch nicht anders…
— [Fahrzeuge] —
Fahrzeug: Steyr-Puch 650 TR2 „Monte“
Sinnstiftung. Das ist einer unserer Verfahrensweisen, dem eigenen Leben einen größeren Zusammenhang zu geben. Darin gelingt es uns auch, Gemeinschaft herzustellen. Naja, man muß das jetzt nicht überstrapazieren. Aber es liegt schon besonderer Charme in Momenten wie dem folgenden.
Ich hatte mich im Museum mit Leiter Karlheinz Rathkolb zu besprechen. Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch von einer sehr klugen Entscheidung. Das Museum hat einen stattlichen Konferenzraum erhalten, was in Zukunft Arbeitstreffen an einem geschichtsträchtigen Ort ermöglicht. (Sehen Sie? Geschichtsträchtig = Sinnstiftung.)
Beiläufig erwähnte Rathkolb, Piffl werde heute noch einen „Monte-Wagen“ von Ortner vorbeibringen. Das ist jetzt kein Geheimcode, aber doch Insider-Jargon. „Monte“ steht natürlich für die Rallye Monte Carlo und Ortner meint den Rennfahrer Johannes Ortner, der auf Puch und Abarth bemerkenswerte Erfolge eingefahren hatte. (1960 Staatsmeister auf Steyr-Puch 500.) Ich bin ihm und Abarths Witwe Anneliese einmal begegnet.
Ferdinand „Fredi“ Thaler, von dem ich viel über Puch-Belange erfahren durfte, ist übrigens einmal Ortners Copilot in „Monte“ gewesen: [link] Aber zur Sache! Abendrot. Lange Schatten. Ich war eigentlich schon am Gehen, da rollte das Gespann auf dem Terrain daher.
Fast 40 Jahre hatte der Wagen in einer Garage gestanden. Jetzt, genau jetzt, wurde er erstmals wieder in die Öffentlichkeit geschafft, um bei der Neueröffnung des Museums einen der besonderen Akzente zu ergeben. Doch Peter Piffl-Percevic betonte, nicht dieser Wagen sei die Attraktion, sondern Tantscher. Das meint Franz Tantscher, der einst Mechaniker von Weltmeister Harry Everts gewesen ist.
Tantscher ist auch der Mann, der die Puch Voiturette von 1906 wieder zum Laufen gebracht hatte. Man sieht ihn auf diesem Klöckl-Foto: [link]
Kurz zurück zu Ortners „Monte-Wagen“, der wird also zu sehen sein. Ein spartanischer Arbeitsplatz für Rennfahrer der 1960er-Jahre, nach Möglichkeit bis in kleine Details in jenem Zustand erhalten, der ihn damals ausgemacht hat. Und die Frage der Sinnstiftung? Dazu später mehr…