Tag des Denkmals

Blicken wir Richtung Herbst!

In seinem „Eposé EXPOSÈ Johann Puch Museum Graz“ erwähnt der Grazer Gemeinderat Peter Piffl-Perčević auch pädagogische Agenda und betont dabei ausdrücklich Mädchen, bei denen „technisches Interesse ganz im Vorbeigehen geweckt werden“ solle.

Peter Piffl-Perčević ist überzeugt, daß das technische Interesse von Mädchen verbesserte Zugangs-Chancen braucht

Dieses Anliegen hat unter anderem mit der Tatsache zu tun, daß in der Steiermark zum Beispiel fast 60 Prozent der Mädchen, die eine Lehre angehen, sich zwischen gerade einmal sechs von mehreren hundert Lehrberufen entscheiden (Friseurin, Einzelhandelskauffrau etc.).

Das bedeutet, der Volkswirtschaft entgehen unzählige Talente für den technischen Bereich. Ähnlich ist es auf universitärer Ebene. Von der TU Graz erfahren wir etwa, daß die Zugänge von Frauen schon länger stagnieren. Auch hier sollten wir nicht zulassen, daß Talente fern bleiben.

Vom AMS erfahren wir, daß der Bedarf an ungelernten, niedrig qualifizierten Arbeitskräften in Österreich rapide sinkt. Das bedeutet im Gegenzug, die österreichischen Betriebe suchen hoch qualifizierte Leute, Männer wie Frauen. Um ein Beispiel herauszugreifen: Im Raum um Gleisdorf, Richtung Weiz, herrscht zur Zeit Vollbeschäftigung.

 

Eine „kunst ost“-Delegation auf Besuch bei „Elin Motoren“: Selbstverständlich finden auch Frauen solche Branchen interessant!

Magna Steyr, Wollsdorf Leder, Elin Motoren etc., nicht nur die Automobilbranche ist hier präsent. Die Industriebetriebe könnten zur Zeit, das bestätigt Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, mehr Facharbeiterinnen und Facharbeiter brauchen, als verfügbar sind. Auch das spricht dafür, den Mädchen Zugänge zu technischen Berufen zu ebnen, egal, ob auf der Ebene des Handwerks oder für akademische Laufbahnen.

Wie geht sowas konkret? Das bedarf vieler Ideen. Ein Beispiel: Mirjana Peitler-Selakov ist als Diplomingenieurin der Elektrotechnik einerseits Functional Safety Manager bei MAGNA E-Car Systems, als graduierte Kunsthistorikerin andrerseits im Kulturbereich engagiert, etwa als Kuratorin für den Verein „kunst ost“. Ihr Konzept für ein „FMTech_Lab!“ [link] geht gerade in erste Abschnitte einer Praxis-Phase.

Medienkünstler Niki Passath beim Gleisdorfer Roboter-Workshop mit Schülerinnen

Dazu gehörte dieser Tage ein Wokshop in Gleisdorf, für den Peitler-Selakov den Medienkünstler und Robotiker Niki Passath [link] (Universität für Angewandte Kunst, Wien) engagiert hat. Der Workshop „Crazy Robots: Laß die Technik tanzen!“ war für Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren konzipiert. Ein sehr ermutigender Erfahrungsschritt, dem weitere folgen werden. Sieh dazu: [link]

Karlheinz Rathkolb, der Leiter des Museums, hat diese Anregung aufgegriffen und erwägt, kommenden Herbst so einen Workshop im neuen Tagungsraum des Hauses anzubieten. Dazu gibt es einen ganz konkreten Anlaß, den „Tag des Denkmals“, der heuer am 30. September stattfinden wird: [link]

Diese österreichweite Veranstaltungsreihe ist Teil von “The European Heritage Days“: [link] In der Beachtung unseres kulturellen Erbes klären wir stets neu, was a) unsere aktuellen Standpunkte ausmacht und wie wir b) unsere weiteren Schritte in die Zukunft lenken wollen. Naheliegend, daß das Puch-Museum an seinem historische bedeutsamen Standort eine interessante Rolle in solchen soziokulturellen Prozessen entwickeln kann.