Das Tragen von Dingen und das Nutzen von Tragehilfen hielt uns Menschen für den Alltag in engen Grenzen der Mobilität und Transportkapazität. Massengüter waren die längste Zeit überhaupt nur auf dem Wasser transportierbar, nicht auf Straßen und Wegen.
Die Ausnahme liegt im Extrem. Wenn etwa Dieter Staudinger mit dem Schlitten in die Eiswüste geht, sehen wir noch heute bei „Aloha Antarctica“ [link] den größten geschichtlichen Zwischenschritt, der Mensch und Wagen zusammengebracht hat. Das Schleifen von Dingen, wie es teils auch auf Kufen Vorteile hat, weniger auf Rollen, die leicht verkanten.
Nichts war bei uns eine Ewigkeit lang der Zugkraft von Stieren gleichzusetzen, die kastriert wurden, um ihre Aggressivität an die Kette zu bekommen. Also Ochsen. Gezähmte Pferde dienen dem Menschen als Zug-, Trag- und Reittiere. (Ein Reisender zeigte mir kürzlich Fotos, worauf sogar Kamele als Zugtiere zu sehen sind.)
In der Obersteiermark ist Pferdekraft längst wieder ein kommunales und wirtschaftliches Thema. Manche Aufgaben sind nämlich mit Maschinen nicht adäquat zu bewältigen. Und manche machen sich in Dörfern einfach besser mit Pferden; bis hin zu Beispielen der Müllabfuhr.
Kleiner Einschub:
Die Noriker und die Pinzgauer Noriker sind jene Pferde, von denen einige Allrader der Steyr-Daimler-Puch AG Ihre Namen bezogen haben. Der oben zitierte Zeitungsartikel bezieht sich auf Nationalpark Gesäuse, in dem Pferde wieder gezielt zur Arbeit eingesetzt werden: [link]
So gesehen finden Sie heute noch alle wesentlichen Arten des historischen Transportwesens in unserem Land. Sogar ein Ochsengespann in der Region Almenland, wo allerdings derzeit eine Kuh dazugespannt werden muß. Und da hör ich von alten Leuten: „Haben wir eh früher auch so gemacht.“ Denn nicht jede Wirtschaft verfügte über zwei Ochsen.

Aus unserer Kollektion alter Holzreliefs: Solche Schlittenfahrten sind heute noch als Freizeitvergnügen populär.
Gleisdorfs Kulturreferent Luis Reisenhofer notierte zu diesem Thema:
„Die ‚Besseren’ hatten Pferde und Ochsen. Bei uns in der Oststeiermark fuhren 80% der Keuschler und Kleinbauern mit Kühen! Ein Last- und Zugtiertier, das auch Milch gibt war lebensnotwendig!“
Sie werden also in unserer kleinen Sonderausstellung zum „Internationalen Museumstag“ an den gezeigten Exponaten diesen historischen Bogen nachvollziehen können.
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