Puch Museum Graz

Von Johann Puch zu Frank Stronach

Im Jahr 2003 wurde Graz zur KULTURHAUPTSTADT der Europäischen Union ernannt, und das PUCH MUSEUM GRAZ war ein integraler Bestandteil dieses bedeutenden Ereignisses. Seit über 116 Jahren ist die motorisierte Mobilität zu einem unverzichtbaren Element unserer Gesellschaft geworden, und das Puch Museum bemüht sich nach Kräften, diese Entwicklung für Graz und die Steiermark festzuhalten und zu dokumentieren.


Puch Poster

Im Jahr 1889 eröffnete einer der herausragendsten Gründer und Unternehmer, Johann Puch, sein erstes Werk in Graz und begann mit der Produktion von Fahrzeugen. Im Laufe der Zeit wurden in Graz Fahrräder, Motorräder, Autos und Mopeds entwickelt und hergestellt. Puch entwickelte sich zu einer angesehenen und beliebten Fahrzeugmarke, die nicht nur in Europa, sondern weltweit bekannt war.

Die Ausstellung im Puch Museum führt die Besucher auf eine Zeitreise. Sie ermöglicht es, die Welt der Mobilität und der Arbeiterkultur zu erleben, die von Graz und der Steiermark aus erschlossen wurde. Diese Reise beginnt mit dem bedeutenden steirischen Fahrzeugpionier Johann Puch und führt bis zu Frank Stronach, einem in der Steiermark geborenen Unternehmer, der seit Johann Puch und Br. List wohl zu den bedeutendsten Gründern und Konzernherren des weltweit tätigen MAGNA-Konzerns gehört.


Besonders bemerkenswert ist, dass der reformfreudige und innovative Frank Stronach nach vielen Jahren als Großinvestor in seine Heimat zurückkehrte, um das traditionsreiche Puch Werk zu übernehmen, weiterzuentwickeln und neue Geschäftsfelder zu erschließen, die sogar in die Raumfahrt reichen. Die Ausstellung, die in der denkmalgeschützten Halle an der Puchstraße stattfindet, präsentiert nicht nur die bis heute produzierten Fahrzeuge und Komponenten, sondern auch Entwurfskizzen, Konstruktionspläne, Urkunden von Siegen auf Puch-Fahrzeugen und Zeitdokumente aus allen Epochen.

Ein spannendes Kontrastprogramm innerhalb der Ausstellung ist die Produktpalette der Jahre 1998 bis 2007 unter der Leitung von Frank Stronach. Doch die Ausstellung widmet sich nicht nur den Produkten, sondern auch den Menschen, die an ihrer Entstehung beteiligt waren. Von Camillo Castiglioni über den aus den USA importierten Ingenieur Paul Funke bis hin zu Giovanni Marcellino, der das Puch Werk in den frühen 20er Jahren rettete, und Br. Ledwinka nach dem Zweiten Weltkrieg sowie den verschiedenen Betriebsräten und den zahlreichen ungenannt bleibenden Arbeiterinnen und Arbeitern aus der Puch-Familie – sie alle haben einen wichtigen Beitrag zur Geschichte und Kultur unserer Region geleistet.

Graz, die Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2003, stand im Mittelpunkt des Interesses von Menschen, die die Verbindung von Kultur und Technik schätzen. Der heutige Kulturbegriff ist breiter gefasst denn je, und die Automobiltechnik ist zu einem wesentlichen Bestandteil unserer Kultur geworden. Nur wenige Städte weltweit können, wie Graz, auf eine 116-jährige Tradition im Fahrzeugbau stolz sein. Von Pionieren wie Johann Puch bis hin zu Frank Stronach haben herausragende Persönlichkeiten Großartiges geschaffen. Diese Landesausstellung von 2007 hat sich zur Aufgabe gemacht, ihre beeindruckenden Leistungen und Produkte angemessen zu würdigen.

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