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Der Pinzgauer ist eine Weiterentwicklung des Puch Haflingers dar. Die Entwicklung des Pinzgauer begann in den 1960er Jahren, als das österreichische Militär ein vielseitiges und geländegängiges Fahrzeug mit höherer Leistung als den bewährten Haflinger benötigte.
Der Pinzgauer 4×4 ist ein geländegängiges Fahrzeug, das von 1971 bis 2000 von der österreichischen Firma Steyr-Daimler-Puch hergestellt wurde. Der Name „Pinzgauer“ setzt die Tradition fort, die robusten Fahrzeuge nach robusten Gebirgskaltblutpferden zu benennen. Wobei die Region „Pinzgau“ auch für ihre robusten „Pinzgauer Rinder“ bekannt ist.

Technische Merkmale: Der Pinzgauer war für seine ausgezeichnete Geländetauglichkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Er war ein Allradfahrzeug mit zuschaltbaren Allradantrieb. Es gab verschiedene Versionen, darunter Transportfahrzeuge, Krankenwagen, Funkfahrzeuge und mehr. Die Nutzlast und die Passagierkapazität variierten je nach Modell.

Technische Merkmale
Der Pinzgauer war in zwei Grundversionen erhältlich: als 4×4 (vier Räder, angetrieben) und als 6×6 (sechs Räder, angetrieben siehe: Pinzgauer 6×6). Beide Varianten zeichneten sich durch ihre exzellente Geländetauglichkeit und robuste Bauweise aus.
- Antrieb: Zuschaltbarer Allradantrieb mit sperrbaren Differentialen.
- Motor: Luftgekühlte Vierzylinder-Benzinmotoren in den frühen Modellen, später ersetzt durch wassergekühlte Diesel- und Turbodieselmotoren.
- Leistung: Ca. 87 PS (Benzinmotor) bis 110 PS (Dieselmotor).
- Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe mit Geländeuntersetzung.
- Federung: Unabhängige Radaufhängung mit Schraubenfedern, die eine außergewöhnliche Bodenfreiheit und Federungskomfort im Gelände ermöglicht.
- Zuladung:
- Bis zu 1,5 Tonnen.
- Passagierkapazität: Je nach Modell zwischen 8 und 14 Personen.
- Höchstgeschwindigkeit: Ca. 100 km/h auf der Straße.
Historische Bedeutung
Der Pinzgauer wurde nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen anderen Ländern eingesetzt, darunter die Schweiz, Großbritannien und Neuseeland. Seine Vielseitigkeit machte ihn ideal für militärische und zivile Aufgaben, darunter Krankentransporte, Kommunikationsfahrzeuge, Logistiktransporte und Katastropheneinsätze. Die Produktion des Pinzgauers bei Steyr-Daimler-Puch in Graz lief bis 2000, bevor sie von BAE Systems übernommen und nach Großbritannien verlagert wurde.
Trotz der Einstellung der Serienproduktion wird der Pinzgauer aufgrund seiner Langlebigkeit und Zuverlässigkeit noch immer in vielen Ländern genutzt und gilt als eines der erfolgreichsten geländegängigen Nutzfahrzeuge seiner Zeit.
Einsatzbereiche: Der Pinzgauer wurde nicht nur vom österreichischen Militär, sondern auch von anderen Streitkräften auf der ganzen Welt eingesetzt. Aufgrund seiner Zuverlässigkeit und seiner Geländefähigkeiten fand er auch im zivilen Bereich Anwendung, beispielsweise als Nutzfahrzeug in abgelegenen Gebieten und als Basis für Expeditionsfahrzeuge.
Ende der Produktion: Die Produktion des Pinzgauer wurde im Jahr 2000 eingestellt. Obwohl er nicht mehr hergestellt wird, sind viele der Fahrzeuge immer noch in Betrieb und werden von Liebhabern und Sammlern geschätzt.
Geschichte des Pinzgauers
Generationen von Soldaten auf der ganzen Welt haben den Pinzgauer als universell einsetzbaren geländegängigen Dienstlastkraftwagen kannengelernt: als Truppentransporter, als Zugfahrzeug oder als Sanitätskraftwagen. Der geborgte Name einer Arbeitspferderasse soll zeigen das es sich hier um ein Fahrzeug für der groben Einsatz handelt.
Auch im zivilen Einsatz stellt der Pinzgauer seinen Mann. Ölfirmen in Venezuela, Braunkohle Bergwerke in Deutschland Feuerwehren auf der ganzen Welt wissen den Pinzgauer zu schätzen. Schweizer und österreichische Bergretter können ein Lied von den Einsatzmöglichkeit des Pinzgauers im Hochgebirge singen. In Österreich ist der Haflinger und der Pinzgauer dank ihrer Leistungen zum Kulturgut geworden.
Einiges sollte man beachte:
- Ohne Haflinger kein Pinzgauer.
- Das Zentralrohrchassis ist torsionssteif
- Grosse Freiheiten in der Karosseriegestaltung.
- Alles, was sich dreht liegt Innen. Kardan- und Achswellen sind dadurch geschützt.
- Einzelrad Aufhängung gegenüber Starachse verbessert die Fahreigenschaften im Gelände (unabhängige Federung geringe ungefederte Masse)
- Grosse Bodenfreiheit durch ein Stirnradgetriebe. Die Radträger und die Achswelle liegen daher höher als der Radantrieb.(Portalachsen Prinzip)
- Im Ur- Pinzgauer ein Luftgekühlter vier Zylinder (Schusssicher)
- Elektropneumatische Vorrichtung zum Zu- und Abschalten des Vorderradantriebes.
Ein Geheimnis der Puch Gelände Fahrzeuge ist die Gutmüdigkeit im Gelände: Die Fahrzeuge lassen sich fast ohne spezielles Geländefahrzeugstraining durch die schwierigsten Sektionen fahren. Der Markenname PUCH ist zum Synonym für Geländegängigkeit und Verlässlichkeit geworden.
1965 fuhr der erste Prototyp des Pinzgauer 4×4 in und um Graz seine ersten Probefahrten. 1967 folgte der Test des ersten 6×6 Typs. Der Pinzgauer ist ohne Schöckel nicht denkbar. Der Schöckel ist ein Berg im Norden von Graz. Er ist 1445 m hoch. Der Südhang des Schöckel ist mit einem Netz von Forststrassen und Güterwegen durchzogen, die alle Schwierigkeitsgrade für einen Geländewagen bereit halten und von Puch seit den ersten Tagen des Haflingers als Teststrecken genutzt werden. Nicht selten werden auf dem Schöckel die Entgültigen Kaufverträge für duzende Fahrzeuge unterzeichnet, nachdem Minister und Staatssekretäre oder Generäle in der Direttissima zum Gipfel gefahren wurden.
Wenn oben am Berg der Platz getauscht wird, kommt für die bei der Bergfahrt still gewordenen Passagieren der besondere Kick die Fahrt des Passagiers in Richtung Tal. Denn ein Erfolgsgeheimnis der Geländefahrzeuge von Puch ist ihre Gutmütigkeit, trotz ihrer hohen Spezialisierungsgrades. Der Wagen läst sich fast ohne Geländefahrt-Training sicher über Stock und Stein Bewegen. Wer sich fürchtet und langsam fährt ist auch im schwersten Gelände meist sicher Unterwegs.
Nach fast 30 Jahren und 24.000 produzierten Pinzgauer, die in alle Welt geliefert wurden, wird die Produktion in Graz eingestellt. Ein dem Anlass angemessenes Abschiedsfest wurde am Montag, dem 05.Juni 2000, im Werk Eins in der Puchstrasse in Graz für eines der markantesten und traditionsreichsten Fahrzeuge der Steyr Daimler Puch Werke AG gefeiert.
Der Pinzgauer 4×4 war ein bemerkenswertes Fahrzeug, das seine Herkunft in den Anforderungen des österreichischen Militärs hatte, aber aufgrund seiner Robustheit und Vielseitigkeit auch international Anerkennung fand. Seine Geschichte ist ein Beispiel für die Fähigkeit von Steyr-Daimler-Puch, geländegängige Fahrzeuge von hoher Qualität herzustellen.
