Die Internationale Sechstagefahrt, bekannt als Six Days (ISDE), ist das herausragende Ereignis im Endurosport. Enduro bezeichnet dabei den Gelädemotorradsport. Die Sechstagefahrt ist ein Mannschaftswettbewerb für Enduro-Maschinen (Geländemotorräder). Der Wettbewerb begann 1913 in Großbritannien und ist seit 1970 die offizielle Enduro-Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften. Neben Nationalteams nehmen auch Club- und Werksteams teil.
Die Six Days haben die Entwicklung des Endurosports maßgeblich beeinflusst und führten Regeländerungen ein, die später auch bei anderen Rennen übernommen wurden. Ursprünglich starteten im Vereinigten Königreich ab 1903 Motorrad-Zuverlässigkeitsfahrten, was 1913 zur Gründung der International Six Days of Regularity durch den internationalen Motorradverband FIM führte.
Geschichte

Die Internationale Sechstagefahrt ist die wichtigste Veranstaltung für den Motorgeländesport. Sie ist seit 1970 als Weltmeisterschaft anerkannt.
Die erste Sechstagefahrt wurde 1913 in England vom Motorradweltverband, der Fédération International de Motocyclisme (FIM) durchgeführt.
Ziel war es, die Zuverlässigkeit der Motorräder und das Können Ihrer Fahrer zu prüfen
Durch den ersten Weltkrieg wurde die Entwicklung unterbrochen. Erst 1920 konnte die Tradition mit der Sechstagefahrt in Frankreich wieder aufgegriffen werden.
Neben der Trophy etablierte sich die Silbervase – eine Wertung für Mannschaften aus Nationen ohne eigene Motorradproduktion.
Österreich nahm erstmals 1952 in Bad Aussee teil. Österreich war drei mal Austragungsort. 1960 gewann Österreich die World Trophy der 35. Internatioale Sechstagesfahrt im eigenen Land.
World Trophy in Österreich:
1952 | Bad Aussee |
1960 | Bad Aussee |
1976 | Bd Aussee |
Ab 1973 wurden die Meisterschaften auch außerhalb Europas ausgetragen. So etwa in den USA, Australien, Chile und Mexico.
World Trophy außerhalb Europas
48. World Trophy | 1973 | Daton USA |
69. World Trophy | 1994 | Tulson USA |
78. World Trophy | 2003 | Fortoleza Brasilien |
81. World Trophy | 2004 | Tampo Neuseeland |
82. World Trophy | 2007 | La Serena Chile |
85. World Trophy | 2010 | Morelia Mexico |
89. World Trophy | 2014 | San Juan Argentinien |
93. World Trophy | 2018 | Vina del Mar Chile |
97. World Trophy | 2023 | San Juan Argentinien |
Durchführung
Die Sechstagefahrt findet jährlich statt. Es müssen mindestens 250 Fahrer zugelassen werden, die in dem sechstägigen Wettkampf eine Gesamtstrecke von bis zu 1600 km zurücklegen.
Maximale Fahrzeit pro Tag sind 7,5 Sunden.
Die Fahrer erwartet unwegsames Gelände und Sonderprüfungen.
Die Teilnehmer dürfen keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen und müssen alle anfallenden Reparaturen am Motorrad selbst durchführen.
Wertungen
In der World Trophy treten die Nationalmannschaften gegeneinander an.
In jeder der drei Enduro-Klassen muss mindestens ein Motorrad zugelassen sein.
Die frühere Silvervase trägt heute den Titel Junior Worls Trophy. Hir werde n die besten Jugend-Nationalmannschaften ausgezeichnet.
Seit 2007 gibt es die Women’s World Trophy für die beste Frauenmannschaft.
Weiterhin gibt es Preise für Fabrik- und Clubmannschaften.
Österreich
Österreich hat eine lange Geschichte der Beteiligung an der Internationalen Sechstagefahrt, sowohl als Teilnehmer als auch als Gastgeber. Österreichische Nationalmannschaften haben erfolgreich an den Wettkämpfen teilgenommen und Trophäen gewonnen.
Puch
Erstmals nahm das Puch-Team 1929 an der 11. Internationalen Sechstagefahrt Teil. Diese Sechstagefahrt wurde in München gestartet und führte über Österreich, Italien und Frankreich nach Genf in der Schweiz. Das Puch-Team mit Dipl. Ing. Alfred Oswald, Siegfried Cmyral und Hugo Höbel erreichten dabei im Silbervasenbewerb den 5. Platz.

Zum 50 Jahrestag dieses Ereignisses erinnerte sich Siegfried Cmyral an dieses Rennen:
„Wir waren ganz auf uns allein gestellt. Niemand stand an den Kontrollstellen, um uns, wie das heute üblich ist, zeitgerecht einzuweisen. Niemand außer uns selbst schaute, ob die Maschinen in Ordnung waren, ob die Kette ordendtlich gefettet war, niemand reichte Erfrischungen.“
Cmyral, Oswald und Höbel in den 6 Tagen 1800 Kilometer auf schlechten Straßen und Wegen unterwegs. Nach Ende der Veranstaltung mussten die drei dann nur noch von Genf nach Graz fahren, was sie zwei Übernachtungen auch hinter sich brachten.
Nebenstehend – leider in schlechter Bildqualität – das Puch-Team Oswald, Cmyral, Höbel.
In der Folgezeit wurde die Sechstagefahrt auch in Österreich ausgetragen, wobei das Land als Gastgeber fungierte und die erforderliche Infrastruktur bereitstellte.

In den 1960er und 1970er Jahren waren Puch-Motorräder in verschiedenen Klassen dieser Wettbewerbe äußerst erfolgreich.
Ein konkretes Beispiel ist die Six Days Veranstaltung von 1971 in der Tschechoslowakei.
Das österreichische Team, das Puch-Motorräder einsetzte, gewann in diesem Jahr die Trophy-Klasse, was als höchste Auszeichnung bei der Six Days gilt. Dieser Sieg war ein bedeutender Erfolg für Puch und Österreich im Motorsport und zeigte die hervorragende Leistungsfähigkeit ihrer Motorräder in anspruchsvollem Gelände.
Puch-Motorräder wurden auch in anderen Offroad-Rennen und Enduro-Veranstaltungen erfolgreich eingesetzt, wobei sie sich durch ihre Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit auszeichneten.
Dieser Triumph bei der Six Days und ähnlichen Wettbewerben unterstreicht den Erfolg von Puch im Motorsport und zeigt, dass Puch Motorräder in den Offroad-Disziplinen hoch geschätzt wurden.
Weiter Info-Links
Internationale Sechstagefahrt | https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Sechstagefahrt |
11. Internationale Sechstagefahrt, erstmals mit Puch | https://de.wikipedia.org/wiki/11._Internationale_Sechstagefahrt |
Fédération International de Motocyclisme (FIM) | https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A9d%C3%A9ration_Internationale_de_Motocyclisme |
Internationale Sechstagefahrt 1952 | https://www.ennstalwiki.at/wiki/index.php/Internationale_Sechstagefahrt_1952 |
