Puch Museum Graz

Puch 500

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1957 wird Graz wieder zur Automobilstadt, zu der sie Johann Puch schon ab 1900 im sogenannten Einserwerk in der Puchstraße – dem Standort des heutigen Johann Puch Museums – gemacht hatte. Der Kleinwagen Puch 500, das legendäre Puch-Schammerl wird ausgeliefert.


Technische Daten des Puch 500

Hubraum493 cm3
Leistung16 PS
Getriebe4-Gang; 1. Gang nicht synchronisiert

Der Puch 500 – mit Stoffdach, im Volksmund Fetzendach genannt, erblickt im Puch-Werk in Graz Thondorf das Licht der Welt, als PKW für vier erwachsene Personen! Der Wagen sollte speziell die bisherigen Motorradfahrer anlocken. Der Puch 500 wurde auch bei NSU in Nekarsulm als „Neckar-Steyr-Puch 500“ assembliert. Technisch war es ein Puch 500 FL mit 19,8 PS.

Ab 1986 wurde die komplette Karosserie des Fiat 500 importiert und nur mehr der Motor in Graz eingebaut. Dieser Wagen wird mit Puch 500 S oder Puch 500 E bezeichnet.

Konstruktionsmerkmale:
2-Zylinder Viertakt-Boxermotor mit einer durch Keilriemen angetriebenen Gebläseluftkühlung. Platziert wird dieses drehmomentstarke Aggregat mit 16 PS im Heck des Fahrzeuges. Weitere Merkmale dieses von Erich Ledwinka konstruierten Motors sind eine dreifach gelagerte speziell gehärtete Kurbelwelle, und Zylinderköpfe aus Leichtmetall mit Ventilen, die von einer zentralen Nockenwelle über Stoßstangen und Kipphebel gesteuert werden. Das 4-Ganggetriebe ( 2.-4. Gang synchronisiert) zusammen mit dem Hinterachsantrieb mit den Pendel-Halbachsen ist mit dem Motor verblockt. Der Tank und das Reserverad sind im ansonsten natürlich eher bescheidenen Kofferraum im Bug untergebracht.

Ab 1959 gibt es dann serienmäßig ein festes Blechdach, Typ 500 D ( D steht für feste Dach ), das Fetzendach nur mehr auf Sonderwunsch erhältlich. Zusätzlich gibt es den leistungsstärkere Typ 500 DL mit 19,8 PS.


1960/61 kommt dann die dreitürige Kombiversion mit einem vollsynchronisierten 4- Ganggetriebe, das – so wie der Motor – dem des Puch-Haflinger entspricht, d.h. 643 cm3, Typ 700 C ( 25 PS ) oder 700 E ( 19,8 PS )

1962 bringt dann auch für das Puch-Schammerl den hubraumstärkeren Motor,  Typbezeichnung 650 T (T steht für Thondorf ) mit 19,8 PS.

1966 kommt bei den 500er und 650er Modellen an die Stelle der hinten angeschlagenen legendären Selbstmördertüren die heute übliche „normale“ Türversion, auch 500/650 „Europa“ genannt – aufgrund der Erfolge des polnischen Rallye-Fahrers Sobieslaw Jan Zasadas mit Puch. Wahlweise ist nur mehr ein kurzes Faltdach erhältlich.

1968 wird dann die seit Produktionsbeginn in Lizenz von Fiat hier in Graz auch im Rohbau gefertigte und lackierte Karosserie zur Gänze samt Fiat-Achsen und Fiat Getriebe aus Turin angeliefert. Der bewährte Boxermotor wird bis Produktionsende des Puch-Schammerls 1972 verbaut – Typenbezeichnung zuletzt 500 und 500 S. Der Puch 500 S wurde auch als Puch 500 Europa – also als Puch 500 E bezeichnet.

Insgesamt waren dies seit 1957 rund 60.000 Fahrzeuge.

Übersicht über die Produktion und Varianten

  • 1957: Puch 500; Tür hinten angeschlagen; keine Kurbelfenster
  • 1958: geänderter Ölfilter; Kurbelfenster; Zierleiste; Klappverdeck
  • 1959: Puch 500 D; stärkere Kurbelwelle; Blechdach; Handschuhfach
  • 1959: Puch 500 DL; 19,8 PS anderer Vergaser; auf Wunsch Kupplungsautomat; Liegesitze; Innenspiegel; Scheibenwaschanlage
  • 1962: Puch 500 D; Türen vorne angeschlagen; höhere Windschutzscheibe
  • 1969: Puch 500; Wagen kommt komplett von Fiat (Fiat 500 Nuova); in Graz wird nur Motor, Motordeckel und Auspuffanlage eingebaut.
  • 1971: Puch 500S: Wagen kommt komplett von Fiat; in Graz wird nur Motor, Motordeckel und Auspuffanlage eingebaut.
  • 1973: Steyr-Fiat 126: Wagen kommt komplett von Fiat; in Graz wird nurMotor, Motordeckel und Auspuffanlage eingebaut; Benzinstandheizung.
  • 1974: Produktionsende; 1975 werden letzte Lagerstücke ausgeliefert.

Steyr Puch
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